Die Soldaten der Schweizer Armee erhalten bald eine komplett neue persönliche Ausrüstung. Die Kampfbekleidung 90/06 soll abgelöst werden. Das neue Bekleidungs- und Ausrüstungssystem wird nun in einem Truppenversuch getestet. BLICK zeigt, was wirklich anders ist, und inwiefern die Soldaten von mehr Komfort profitieren.
Laut der Armee sind alle Artikel besser aufeinander abgestimmt. Dies bedeute, dass der Soldat mit den neuen Kleidern und Rucksäcken, dem neuen Tragsystem und der neuen Schutzweste hohen Tragekomfort erhalte. Bei den Kleidern will man das mit einer ergonomischen Schnittform erreichen.
Mit einem optimierten Grössensystem kann laut der Armee zudem die Anzahl Grössen reduziert werden. So könne die Lagerhaltung optimiert werden, bei der Tarnanzug-Hose um etwa die Hälfte.
Die Winterjacke ist aber nicht nur angenehmer, sondern auch wärmer. Künftig sollten die Soldaten auch im Winter auf der Wache nicht mehr frieren, denn die Kälteschutz-Kleider sind neu für Temperaturen bis zu –15°C ausgelegt. In den bisherigen Jacken hat manch ein Soldat ordentlich geschlottert.
Die neuen Rucksäcke sind entsprechend der Körpergrösse höhenverstellbar. Und mit einem Hüftgurt wird die Last laut Armee von der Schulter zur Hüfte verlagert.
Die Schutzweste wird deutlich leichter. Zudem habe der Soldat auch da die Möglichkeit der Lastenverteilung von den Schultern auf die Hüften. Dies durch ein Verbindungselement zum Hüftgurt. Zum ballistischen Schutz gehört auch ein Kragen und ein Unterleibsschutz.
Auf längeren Märschen sollen die Soldaten künftig auch weniger Durst leiden. Neben der Feldfalsche erhalten sie neu einen Wassersack mit Trinkschläuchen, den sie am Rücken tragen. Vorgesehen sind zudem verschiedene Adapter für PET-Flaschen.
Getestet wird das ganze System bei rund 350 Rekruten und Soldaten. Die anderen müssen noch einige Winter in den alten Jacken ausharren, denn die neue Ausrüstung soll erst auf 2022 bei allen Soldaten eingeführt werden.