Sie leben in Saus und Braus – die Rich Kids der Schweiz. Als Blick TV Valentina Merizzi (20) begleitet, bezahlt einer ihrer Freunde die Drinks an der Bar sogar mit dem Handballen! Gian-Andrea Huonder (22) hat sich einen NFC-Chip implantieren lassen. So kann er seine Hand an ein Zahlterminal halten – wie eine Kreditkarte – und kontaktlos seine Rechnungen begleichen.
«Es ist ein Prepaid-Chip», erklärt Huonder. Mit dem Chip könnte Gian-Andrea nicht nur bezahlen, sondern auch Türen öffnen, wenn das entsprechende Schloss programmiert ist. Implantieren liess er sich den Chip in Zürich bei Schönheitschirurg Christian Köhler.
Sieben Tech-Nerds liessen sich Chip implantieren
«Das war ein Projekt mit einer Zuger Firma», erzählt Köhler. «Einige Tech-Nerds, die sehr erfolgreich sind, kamen mit dem Wunsch nach implantierten Chips zu mir.» In seinem sterilen Operationssaal habe der Schönheitschirurg sieben Personen unter Lokalanästhesie ein Implantat gesetzt. Die Chips mussten sie selber mitbringen, der Eingriff kostete 500 Franken pro Person.
Er habe das Projekt spannend gefunden – und den Test am Zahlterminal haben danach alle bestanden. «Diejenigen, die das gemacht haben, sind sehr adäquate Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die aber alle sehr technikaffin sind.»
Auf Instagram habe es einige negative Kommentare gehagelt, als die Schönheitsklinik Bilder vom Eingriff publizierte. «Die Kritiker kamen mit dem Argument der Kontrolle und der kompletten Überwachung. Aber jeder, der ein Handy besitzt, sitzt ja im selben Boot», meint Köhler. «Und schliesslich ist das Einsetzen eines NFC-Chips ja freiwillig.»
Chips werden nach einigen Jahren ausgetauscht
Vor dem Eingriff hätten alle Kunden eine Aufklärung über die Risiken erhalten und eine Einverständniserklärung unterschrieben. Köhler: «Die Risiken sind, dass der Chip kaputtgeht, dass er verrutscht oder dass er eine Infektion verursacht. Und irgendwann wird er wahrscheinlich auch wieder ausgebaut oder ausgewechselt.» Denn die Chips aus den USA würden stetig weiterentwickelt.
Die Kunden würden die Chips am Anfang unter der Haut noch gut fühlen. «Man muss die Stelle ein bisschen pflegen», sagt Köhler. Nach zwei Wochen sei der Handballen aber abgeheilt.
Gian-Andrea Huonder: «Ich habe es nun seit vier Monaten, und es klappt überall mit Bezahlen, auch im Ausland.» Man müsse halt bei jedem Gerät herausfinden, wo man die Hand hinhalten müsse. «Oft wird man auch verwundert angeschaut, weil sie das noch nie gesehen haben.» Einmal sei er gefragt worden, ob er sich den Chip freiwillig implantieren liess. Für Huonder ist es die Zukunft. «Ich finde es cool, denn wenn mir in den Ferien mal alles gestohlen werden sollte, habe ich immer noch mein Geld dabei.»