Er war schon einmal da, Thierry Guetta, wie Mr. Brainwash mit bürgerlichem Namen heisst. 2022 zeigte die Zürcher Galerie Adrienne Desbiolles 19 Werke des in Los Angeles lebenden Künstlers, um den sich Gerüchte ranken, er stecke hinter dem Pseudonym Banksy.
Mr. Brainwash selber streitet dies ab. Dass seine Bilder Ähnlichkeiten mit den Werken seines britischen Streetart-Vorbilds haben, ist jedoch unverkennbar. Allem voran sind auch auf seinen Bildern oft schwarz-weisse Figuren zu sehen. Darunter viele Prominente: Albert Einstein, Pablo Picasso, Charlie Chaplin, um nur einige zu nennen.
Bekannte Motive in Pop-Art-Manier zu verbinden, mit positiven Botschaften zu versehen und auf humorvolle Weise in die Welt zu tragen, ist eine Spezialität von Mr. Brainwash. Und ja, er hat auch schon ganz explizit Banksy kopiert - etwa den «Flower Thrower» (Blumenwerfer). Bloss hält dieser bei ihm keine Blumen, sondern ein Buch mit dem Titel «Art for Dummies» in der Hand.
Im Gegenzug dazu war Mr. Brainwash die Hauptfiur in Banksys Dokumentarfilm «Exit through the Gift Shop» (2010). Die Verbindungen sind also da, bleiben aber ungreifbar.
Diese Woche kehrt der Mr. Brainwash nun also mit einer neuen Ausstellung in die Galerie Adrienne Desbiolles zurück. Wegen der grossen Nachfrage habe man die Zusammenarbeit mit dem Künstler seit der letzten Ausstellung weiter gepflegt und ausgebaut, heisst es in den Presseunterlagen. Für die Eröffnung der neuen Schau reist der 57-Jährige sogar persönlich in die Limmatstadt.
Für besondere Aufmerksamkeit dürfte dieses Mal das Bild «Zürich is Beautiful» sorgen, für das Mr. Brainwash seine oft in die Werke integrierte Zeite «Life is Beautiful» adaptierte und mit einem ebenfalls bekannten Motiv, dem jungen Paar auf einer Bank, kombinierte. Vor der mehr oder weniger realistischen Kulisse Zürichs.
Im Laufe seiner Karriere hatte Mr. Brainwash mit zahlreichen Prominenten zu tun. So hielt er schon Audienz bei Papst Franziskus und wurde von der ehemaligen US-amerikanischen First Lady, Michelle Obama, engagiert. Er gestaltete Plattencovers für Madonna, Rick Ross oder Kygo mit und designte mit dem Weltfussballer Pelé zusammen eine Bildstrecke.
Mr. Brainwash, der neben seiner Kunst auch für sein soziales Engagement bekannt ist, ist jedes Jahr an der Art Basel vertreten und lehrt an Hochschulen in Los Angeles und New York. Vor wenigen Monaten eröffnete er sein eigenes Museum, das «Mr. Brainwash-Museum» in Beverly Hills, das gleichzeitig auch ein Pop-Up Ausstellungsraum für visionäre Streetartkunst ist. (SDA)