Neuer Akt im Familiendrama Rey-Bellet
Kevins Opa starb an gebrochenem Herzen!

Adrien Rey-Bellet durfte seinen Enkel nur alle drei Wochen sehen. Für ganze drei Stunden.
Publiziert: 01.06.2012 um 09:00 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:36 Uhr
Adrien Rey-Bellet (†77).
Foto: Yvain Genevay/SoBli
Von Gabriela Battaglia

Der Patriarch von Les Crosets VS ist tot. Ad­rien Rey-Bellet († 77) starb am Mittwochmorgen im Spital in Monthey. «Mein Mann war seit einer Woche im Krankenhaus. Er starb an Herzversagen», sagt Witwe Verena Rey-Bellet (67). «Das Drama um unseren Enkel hat ihm das Herz gebrochen.»

Kevin (8) ist der einzige Enkel der Grosseltern Rey-Bellet. Seit sechs Jahren ist der Bub Vollwaise. Kevins Mutter, Skistar Corinne Rey-Bellet (†m 33), wurde am 30. April 2006 von Ehemann Georg Stadler († 33) erschossen. Auch das andere Kind der Rey-Bellets, Sohn Alain († 32), tötete Stadler (BLICK berichtete).

Verena Rey-Bellet überlebte schwer verletzt. Der Täter richtete sich anschliessend mit seiner Offizierswaffe.

Kevin kam nach der schrecklichen Bluttat zu einer Pflegefamilie. «Was mit dem Kind passiert ist, hat meinen Mann unter den Boden gebracht», sagt Verena Rey-Bellet. «Corinnes Tod hatte er verarbeitet. Man kann das Geschehene nicht ändern. Aber die Sache mit Kevin nahm ihm die Lebensfreude.»

Kevin war anfänglich mehrmals pro Woche bei den Grosseltern im Wallis. Doch im Februar 2010 brach der Kontakt ab. «Fast ein halbes Jahr durften wir ihn nicht mehr sehen», sagt Verena Rey-Bellet. «Dabei war er der einzige Grund für uns weiterzuleben.»

Die Begründung der Behörden: Grossvater Rey-Bellet beeinflusse Kevin negativ gegenüber dessen Pflegeeltern.

«Seit letztem Herbst durfte Kevin alle drei Wochen drei Stunden zu uns kommen», sagt Verena Rey-Bellet. «Man sagte uns, entweder so oder gar nicht. Da haben wir aufgegeben. Und mein Mann war gebrochen.»

Am Montag vor seinem Tod sah Adrien Rey-Bellet seinen Enkel Kevin zum letzten Mal. Ve­rena Rey-Bellet: «Wir besuchten ihn zusammen im Spital. Adrien und Kevin freuten sich riesig. Wenigstens dieser schöne Moment war meinem Mann vergönnt.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Derzeit sind keine Kommentare verfügbar.