Schnee ist nicht in Sicht. Doch auch die Kälte sorgt auf Schweizer Strassen für gefährliche Verhältnisse. Dank Streusalz verwandeln sich die Strassen bei Frost trotzdem nicht in Rutschbahnen.
Das Mittel hat jedoch unerwünschte Nebenwirkungen: Es ist schlecht für die Umwelt und greift Oberflächen von Autos, Gebäude und Hundepfoten an.
Deshalb kommt auf den Schweizer Strassen immer öfters Sole zum Einsatz. Die Mischung aus Wasser und Salz ist umweltverträglicher. Denn die Sole verteilt sich besser auf der Strasse, bleibt besser haften – und der Salzverbrauch ist tiefer.
Im Kanton Wallis bezeichnet man Sole als «Nudelwasser» und testet sie auf einer Kantonsstrasse. In Basel-Stadt setzt man seit diesem Winter konsequent auf Solesprüher. Auch in anderen Kantonen werden Trottoirs und Velowege bereits damit behandelt.
«Nudelwasser» kann selber gefrieren
Die Sole wird vor allem eingesetzt, um Glatteis vorzubeugen. Die Salzlösung ist aber kein Wundermittel, sondern hat auch Nachteile. Bei Schnee oder zu tiefen Temperaturen kann das «Nudelwasser» zu noch mehr Eis auf der Strasse führen, da es ebenfalls gefrieren kann.
Auf den Strassen des Kantons Zürich setzt man deshalb noch auf eine andere Technik: Feuchtsalz.
Thomas Maag, Mediensprecher der Baudirektion des Kantons Zürich, sagt: «Während des Transports sind Salz und Sole getrennt. Unmittelbar vor der Ausbringung wird das Auftausalz mit der Sole vermischt.» Dabei kann der Fahrer den Salzgehalt bestimmen und auch auf verschneiten Strassen arbeiten.
Winterdienst-Fahrzeuge stehen im Stau
Das grösste Problem der Schneeräumungsdienste ist allerdings nicht Salz, Sole oder Split, sondern das grosse Verkehrsaufkommen: «Jedes Jahr gibt es 10’000 Fahrzeuge mehr auf den Strassen», sagt Thomas Maag.
«Durch den Verkehr gibt es mehr Stau und auch unsere Winterdienst-Fahrzeuge bleiben hängen.» Das Problem: Petrus nimmt keine Rücksicht auf stehende Salzstreuer.