Die Ostschweizer, die sind lustig: 56 Prozent der fest liierten Männlein und Weiblein steigen einmal pro Woche miteinander ins Bett – mindestens. 18,6 Prozent hüpfen in sieben Tagen sogar zwei- bis dreimal in die Kiste, 3,9 Prozent fast täglich. In der Zentralschweiz und in der Westschweiz hingegen überkommt es nur 20 Prozent einmal pro Woche. Im angeblich sündigen Zürich 21,1 Prozent. Dagegen sind die Berner weniger verschlafen als man meint: 23,5 Prozent schreiten einmal wöchentlich zum Vollzug.
Für die landesweite, repräsentative Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship wurden 2500 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt, die in einer festen heterosexuellen Beziehung leben. Mehrheitlich offenbar glücklich: 62 Prozent bezeichneten ihr Sexleben als «erfüllt». Bei den wackeren Ostschweizern sogar 66 Prozent. Tote Hose herrscht in Schweizer Betten lediglich bei den 1,5 Prozent, die sich nur alle vier bis sechs Monate zum Liebesspiel aufraffen. Den Spitzenplatz der Unlustigen, 4,4 Prozent, nehmen die Zentralschweizer ein.
Schweizer vertrauen auf Bewährtes
Die regionalen Unterschiede haben mit Bildung und Religion zu tun, erklärt Parship-Psychologin Barbara Beckenbauer. Das Wissen, dass es im Notfall «Ansprechspersonen gibt», sei in Zentren besser verankert als auf dem Land, wo auch es noch eine Rolle spiele, was der Pfarrer sagt.
Kommt es zur Ausführung, vertrauen die Schweizer auf Bewährtes: Für 60,8 Prozent ist die Penetration das höchste der Gefühle (Ostschweizer: 71,8%). 60 Prozent kuscheln und streicheln gern (Ostschweizer: 65,5%). Praktiken wie Oralverkehr (35,5%) oder «manueller Verkehr/gegenseitige Masturbation» werden weniger goutiert (31,7%).
Dass die Schweizer insgesamt deutliche Romantikdefizite haben, zeigt sich an Details. «Ich gebe mir aktiv Mühe, die schönen Seiten meines Partners zu sehen» – mit Ja antworten da nur lumpige 6,8 Prozent. Und «Ich finde meinen Partner attraktiv» bestätigen gerade mal 20 Prozent. Vielleicht ist das aber nicht so belämmernd, wie es klingt. Unser Bild von Attraktivität sei «stark medial bestimmt», sagt Barbara Becker. Mit schönen Menschen auf Facebook oder in Hollywood kommt der eigene Partner mit Doppelkinn nicht mit. Lieben kann man ihn trotzdem.