Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) hat die drei Finalisten im Rennen um die neue Nationalhymne heute auf dem Rütli vorgestellt. Sie hatten sich zwischen dem 30. März und dem 15. Mai in einer Online-Abstimmung gegen drei Mitbewerber durchgesetzt.
Der Final beginnt am 8. Juni und dauert bis am 6. September. In dieser Zeitspanne können auf der Seite www.chymne.ch Stimmen abgegeben werden. Der Gewinner wird am 12. September in der TV-Sendung «Potzmusig» von SRF1 bekannt gegeben.
Die drei Finalhymnen «Weisses Kreuz auf rotem Grund, unser Zeichen für den Bund», «Wir, das Volk der Freiheit, leben für die Einheit» und «Wir alle, wir stehen, unser Land anzusehen» orientierten sich an der Präambel der Bundesverfassung, schreibt die SGG.
Text wird neu – die Melodie bleibt
Der Text von Leonhard Widmer («Trittst im Morgenrot daher, seh' ich dich im Strahlenmeer») wird somit aufgegeben. Melodisch stellen sich die drei Finalhymnen indes in die Tradition der heutigen Nationalhymne, des 1841 komponierten Schweizerpsalms.
Ein Finalist verwende vollständig die von Alberich Zwyssig komponierte Melodie, schreibt die SGG. Einer benutze sie als Grundlage, und einer verwende sie modifiziert im Refrain.
Wer die drei Lieder komponiert und getextet hat, ist noch geheim. Die Anonymität werde bei der Verkündung des Siegerbeitrages aufgehoben, teilte die SGG mit.
Idee ist umstritten
Die SGG möchte, dass die Siegerhymne zur neuen Nationalhymne wird. Sobald der Siegerbeitrag die nötige Popularität habe, werde sie die Bundsbehörden bitten, den Beitrag zur neuen Nationalhymne zu bestimmen.
Die SGG hatte das Projekt neue Nationalhymne vor zwei Jahren lanciert. Sie habe mit dem Wettbewerb eine Debatte über das Staatsverständnis, die Identität und die Werte der Schweiz ermöglichen wollen, schreibt sie.
Nicht überall stiess die Idee, eine modernere Landeshymne zu schaffen, auf Zustimmung. Die SGG ist aber der Ansicht, dass die fundamentale Opposition abgenommen habe.