Betroffen, mit dem Bild einer leuchtenden Kerze auf dunklem Grund präsentiert sich die Korporation Alpnach OW auf ihrer Webseite: Am Mittwochnachmittag teilte sie dort den Tod eines ihrer vier Lehrlinge mit. Der 20-Jährige starb bei Holzschlagarbeiten an der Pilatus-Südflanke in steilem Gelände.
Die Angestellten des Betriebs stehen unter Schock. Der Unfall kam aus heiterem Himmel – die Korporation Alpnach schätzt sich schweizweit als Vorbild in Sachen Sicherheit ein. «Soweit wir zurückdenken können, hatten wir keinen schweren Unfall – mindestens 50 Jahre lange», sagt Klaus Wallimann, Geschäftsleiter der betroffenen Korporation Alpnach, zu Blick.
Der Lehrling war am Mittwoch in einem Viererteam an der Arbeit. «Wir setzten eine mehrere 100 Meter lange Seilbahn ein, um das Holz aus dem Steilhang hochzuschleppen», sagt Wallimann. «Der Lehrling stand unten und hat die Holzstämme angebunden. Was beim Unfall genau passiert ist, ist noch nicht bekannt und wird durch die Staatsanwaltschaft Obwalden untersucht.»
Tödlicher Ausrutscher
Gemäss Blick-Informationen verunfallte der Lehrling gar nicht während einer Manipulation für die Holzerarbeit, sondern als er sich von der Maschine wegbewegte.
Wie die Kantonspolizei Obwalden mitteilte, rutschte er aus, stürzte über ein Felsband und rollte anschliessend einen Abhang hinunter. Bei diesem Sturz zog er sich schwere Verletzungen zu. Ein Rettungshelikopter flog den Verletzten in ein Spital, wo er in der Nacht an den Folgen des Unfalls verstarb.
Klaus Wallimann sagt, dass gerade der verunfallte Lernende kein Anfänger war. Und weiter: «Er machte die Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg. Auch in der ersten Lehre wurde er handwerklich gut ausgebildet. Im Sommer hätte er die Lehrabschlussprüfung absolviert.»
Lehrlinge arbeiten nie allein
Der Betriebsleiter der Korporation betont, dass Lehrlinge nie allein im Wald arbeiten. Sie sind immer in einem Team mit erfahrenen und fertig ausgebildeten Forstwarten unterwegs.
Anders als in Alpnach belegt der Job als Waldarbeiter in der Unfallartistik der Suva in der Schweiz mit Abstand den schlechtesten Platz. Bei den tödlichen Unfällen kommt der Waldarbeiter noch vor dem Dachdecker und Fassadenreiniger sowie dem Steinbildhauer und Angestellten in Steinsägewerken. In Forstbetrieben kam es gemäss Suva jährlich zu 1700 Berufsunfällen. Die schwersten Unfälle passierten beim Fällen von Bäumen. In den letzten zehn Jahren starben über 30 Forstarbeiter in der Schweiz.
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