Sieben Monate Gefängnis und weitere 20 Monate auf Bewährung fordert die Staatsanwaltschaft als Strafe für die ehemalige Gefängniswärterin Angela Magdici (BLICK berichtete). 45 Tage war die 33-Jährige gemeinsam mit dem Häftling Hassan Kiko (27) auf der Flucht. Wie die Anklageschrift zeigt, wäre alles beinahe schon nach wenigen Augenblicken zu Ende gewesen.
Wie die «NZZ» schreibt, kam es nur ein paar Minuten nach der Flucht aus dem Gefängnis Limmattal zu einem Beinahe-Crash. Die wohl überaus nervöse Aufseherin geriet mit dem Fluchtauto auf dem Weg Richtung Bahnhof Dietikon bei einer Verkehrsinsel auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort um ein Haar mit einem korrekt entgegenkommenden Fahrzeug.
Bis heute gelang es der Staatsanwaltschaft nicht, den Lenker des korrekt fahrenden Autos ausfindig zu machen. Trotzdem dürfte der Vorfall Konsequenzen für Magdici haben. Sie wird wegen vorsätzlicher, grober Verletzung der Verkehrsregeln angeklagt.
Hohe Kosten wegen geklauten Schlüsseln
In der Anklageschrift werden Angela Magdici noch weitere Delikte vorgeworfen. Dabei geht es um sogenannte Sachentziehung mit geringem Vermögenswert. Konkret handelt es sich um eine Uniformhose im Wert von 60 Franken.
Auf die Flucht mitgenommen hatte Magdici auch ein Inbusschlüsselset und einen Generalschlüssel des Gefängnisses. Das dürfte die Angeklagte teurer zu stehen kommen, da in der Folge diverse Schlösser ausgetauscht werden mussten.
Zusammen mit der Fluchthilfe für den Häftling Kiko sorgen diese Delikte für ein vergleichsweise hohes gefordertes Strafmass der Staatsanwaltschaft. Der Anwalt von Magdici, Urs Huber, hält den Antrag für zu streng. Stattdessen hält er eine bedingte Freiheitsstrafe von 6 bis 7 Monaten für angemessen. (cat)