Es handelt sich dabei um sogenannte «innertropische Zugbewegungen», wie die Vogelwarte am Dienstag mitteilte. Die Erkenntnis stammt aus einer Studie, die man zusammen mit der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik erstellt habe. Die Forschenden berichteten darüber im Fachmagazin «Royal Society Open Science».
Untersucht wurde je eine Population aus der Tschechischen Republik und aus Bulgarien. Von beiden Populationen zog ein gleich grosser Anteil der Vögel mitten im Winter in ein zweites Winterquartier. Die erste Gruppe flog nach dem Aufenthalt in Westafrika rund 600 Kilometer weiter nach Südwesten.
Die zweite Gruppe legte von Zentralafrika aus gar 1200 Kilometer zurück in Richtung Südosten, wie die Forscher mithilfe von Geolokatoren feststellten.
Hintergrund für den Weiterzug seien die wechselnden Bedingungen in den Winterquartieren. Die Mehrheit der Vögel zieht demnach in feuchtere und grünere Gebiete, wo es auch mehr Insekten geben dürfte.
Drosselrohrsänger leben in dichten, überschwemmten Schilfbeständen. In der Schweiz dürfte es rund 200 Paare geben.