Heute heulten um 13.30 Uhr im ganzen Land die Sirenen. Bis ins deutsche Konstanz hörte man es! Für gehörlose Menschen blieb es aber still. Keine Warnung, kein Sirenengeheul. Und das trotz Uno-Konvention, welche die Schweiz verpflichtet, im Notfall auch Einwohner mit Behinderungen zu alarmieren.
Beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) weiss man das. Pünktlich zum Sirenen-Testtag, der immer am ersten Mittwoch im Februar durchgeführt wird, fordern die Gehörlosen, dass auch sie gewarnt werden. Bislang seien sie immer nur vertröstet worden, schreibt der Gehörlosen-Verband. Und warnt nun sogar vor Alarm-Toten! Bei einer Aktion in vier Städten zeigten Gehörlose auf, dass ihnen im Katastrophenfall der Tod droht, weil sie nicht gewarnt würden.
Bund arbeitet an Warn-App
Ganz untätig blieb die Politik aber nicht. So tüftelt das Babs seit geraumer Zeit an der App Alertswiss. Ab 2018 will das Bundesamt die Bevölkerung flächendeckend via Smartphone alarmieren können, erklärt dessen Sprecher Kurt Münger BLICK. Im Katastrophenfall soll es Push-Nachrichten geben – so wie BLICK die Leser beispielsweise über Ereignisse von grossem Interesse informiert.
Besser dran sind Gehörlose in Basel. Dort hat die Fachstelle für Gehörlose in Zusammenarbeit mit der Polizei eine regionale Lösung umgesetzt, bei der bereits heute gehörlose Einwohnerinnen und Einwohner per SMS alarmiert werden. (pma)