Nachfrage hält sich in Grenzen
Sechs Prozent der Bevölkerung mit zweitem Booster geimpft

Knapp einen Monat nach Beginn der Kampagne für die zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus haben erst 6 Prozent der Bevölkerung von dem Angebot Gebrauch gemacht. Seit dem 10. Oktober zählte das BAG rund 344’000 zweite Booster-Impfungen.
Publiziert: 08.11.2022 um 10:53 Uhr
Foto: Samuel Golay

Damit sind aktuell etwa 535'000 Personen in der Schweiz und Liechtenstein mit einer zweiten Auffrischungsimpfung versehen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag einen Bericht von Schweizer Radio SRF bestätigte. Insgesamt liessen sich seit dem Start der neuen Kampagne 376'000 Menschen impfen. Mindestens eine Impfdosis erhielten bis Ende Oktober 69,7 Prozent der Bevölkerung.

In den zurückliegenden sechs Monaten erfolgte bei knapp 8 Prozent der Bevölkerung eine Impfung. Welcher Anteil dabei auf eine Auffrischungsimpfung entfiel, lässt sich aus den BAG-Zahlen nicht herauslesen. Auf jeden Fall unterzogen sich in dem Zeitraum 697'398 Personen einer Corona-Impfung.

In der Risikogruppe der über 65-Jährigen liessen sich in den letzten sechs Monaten indessen 23,4 Prozent impfen. Mindestens einmal geimpft sind in dieser Altersgruppe 90,1 Prozent der Bevölkerung. Unter den 16- bis 64-Jährigen lag der Anteil der im vergangenen halben Jahr Geimpften bei 5,2 Prozent.

Die Gründe für die «eher verhaltene Nachfrage seit Kampagnenstart» ortet das BAG in seiner Antwort an die Nachrichtenagentur Keystone-SDA unter anderem in den Abwesenden durch die Herbstferien. Weiter führt es eine verändere Wahrnehmung der Gefahren einer Covid-19-Erkrankung an sowie eine kürzlich durchgemachte Infektion mit dem Virus oder eine «gewisse Impfmüdigkeit» an.

Ein weiterer Grund dürfte gemäss der Gesundheitsbehörde das Warten auf den auch gegen die Omikron-Variante wirksamen Impfstoff von Pfizer gewesen sein. Dieser ist unterdessen in den Kantonen verfügbar.

Wie das BAG mitteilte, liegt der Fokus der neuen Kampagne auf der Impfung von besonders gefährdeten Personen. Diese Gruppe profitiert von der Impfung im Herbst, weil bei ihr das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs am höchsten ist.

Der Bund unterstützt das mobile Angebot des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), um benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Weiter können die Kantone eigene Fördermassnahmen ergreifen. Einige von ihnen führen eine eigene Kampagne oder erinnern Personen per Nachricht an das Impfen.

(SDA)

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