Sie ist endlich wieder in Zürich. Zu Hause. Amrai Hahn (30) kann es immer noch nicht glauben. «Es ist ein Wunder, dass es geklappt hat», sagt die Swiss-Flugbegleiterin erleichtert zu BLICK. Hinter ihr liegen anstrengende Wochen in Peru. Eigentlich war die 30-Jährige auf einer längeren Südamerika-Reise. Doch dann kam das Coronavirus dazwischen – und wie!
Knapp einen Monat lang wurde die Zürcherin im Hostel «Pariwana» in Cusco festgehalten. Zwangsquarantäne. «Einige im Hostel wurden am 18. März auf das Coronavirus getestet. Als zwei Tests positiv ausfielen, wurde das Gebäude unter Quarantäne gestellt», berichtet Hahn.
Am Anfang war es wie im Gefängnis. Eine Stunde Freigang im Hof am Tag. Wenig Essen. Duschen und Toiletten musste sich die Schweizerin mit insgesamt 136 Quarantäne-Leidensgenossen teilen. «Viele hatten Angst, sich anzustecken, ich auch. Und dann habe ich tatsächlich leichte Symptome entwickelt.» Getestet wurde sie jedoch nicht.
Telefonieren, Yoga und Netflix
Nach einiger Zeit schaltete sich die Honorarkonsulin der Schweizer Botschaft ein. Ab da gab es mehr Essen, so die Flugbegleiterin. Auch der Hofgang wurde verlängert. Trotzdem: Das Hostel verlassen durfte sie nicht. Um dabei nicht verrückt zu werden, versuchte sie den Tagen Struktur zu geben.
«Ich habe versucht, Routine in meinen Tag zu bringen. Nach dem Frühstück zwischen 9 und 10 Uhr habe ich mehrheitlich mit Freunden und Familie zu Hause telefoniert und sie über die neusten Updates informiert.»
Danach gab es meist Kartenspiele oder Yoga. Dabei habe sie immer versucht mit Bewohnern und Mitarbeitern zu sprechen, um ihr Spanisch zu verbessern. «Um 16 Uhr haben wir fix immer ein Workout mit meiner Fitnesstrainerin aus Zürich gemacht. Ihre Programme sind jeweils 24 Stunden online», so Amrai Hahn. Am Abend wurde es dann ruhiger. Nach dem Essen wurde meist ein Film auf Netflix geschaut.
«Es war ein ständiges Auf und Ab»
Trotz Routine: Die Zeit im Hostel war zermürbend. «Das Schlimmste war die Ungewissheit. Zuerst hiess es, dass wir erst nach drei Monaten wieder raus dürfen. Doch das änderte sich dann von Tag zu Tag.» Amrai Hahn sass jeden Tag auf gepackten Koffern, hoffte, dass das EDA sie schnell da rausholt.
«Es war ein ständiges Auf und Ab. Mehrmals hiess es, dass ich heute das Hostel verlassen kann. Dann klappte es doch wieder nicht. Ein absolutes Gefühlschaos», erinnert sie sich. Zum Glück war sie nicht allein in dieser Zeit. Im Hostel lernte sie fünf weitere Schweizer kennen. Darunter Josua W.* (24) und seine Schwester Lea W.* (20) aus Bassersdorf ZH. Sie alle bangten, hofften, wollten nur noch eines: nach Hause.
Erst mal nach Europa kommen
Doch während US-Amerikaner das Hostel nach ein paar Tagen verlassen durften und per Privatjet in die Heimat geflogen wurden, hiess es für die Schweizer erstmal warten. Fast einen Monat lang. «Zuerst konnten Josua und Lea das Hostel verlassen und wurden mit dem Repatriierungsflug der Deutschen ausgeflogen.»
Danach sind Amrai Hahn und die anderen an der Reihe. Letzten Dienstag wurden sie in ein Hotel gebracht und am nächsten Morgen von Cusco nach Lima geflogen. Dort stand bereits eine Maschine für gestrandete Touristen parat. Es ging nach Amsterdam. «Wichtig, war es erstmal nach Europa zu kommen. Von Amsterdam aus mussten wir dann schauen, wie es nach Zürich geht.»
Sie hatten Glück, ergatterten noch Tickets für einen Flug. Aber davor hiess es noch einmal warten. Fast 24 Stunden. Dann sassen Amrai Hahn und die anderen in der Maschine Richtung Heimat. Am Karfreitag landete der Flieger. Am Flughafen wartete schon die Mutter von Hahn sehnsüchtig auf ihre Tochter. «Dass ich meine Mutter vor Ostern noch sehe, hätte ich nicht mehr gedacht. Ich bin froh, endlich wieder in der Schweiz zu sein.» Die Odyssee ist überstanden.
* Name bekannt
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch