Nach Unfalltod von Enja (†8)
Niederwil stoppt den 80er-Wahnsinn

Sie ist übersichtlich und bei Rasern beliebt: Die enge Ausserortsstrecke zwischen Niederwil und Nesselnbach. Vielen Einwohnern ist sie deshalb schon länger ein Dorn im Auge. Jetzt, nachdem Enja (†8) dort auf dem Veloweg von einem Auto erfasst wurde und sterben musste, handelt die Gemeinde endlich.
Publiziert: 20.09.2016 um 23:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:48 Uhr
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«Wir hoffen, dass so ein Unfall nie mehr passiert.» Walter Koch (58), Gemeindeammann.
Foto: Ralph donghi
Ralph Donghi

Eltern in den Aargauer Dörfern Niederwil und Nesselnbach können aufatmen. Der ­Gemeinderat will endlich handeln und die gefähr­liche Strecke zwischen den beiden Dörfern sicherer machen. «Das ist richtig», bestätigt Gemeindeammann Walter Koch (58) BLICK.

Am 12. September fuhr die Drittklässlerin Enja (†8) auf dem Veloweg heim zum Mittagessen. Aus der gleichen Richtung kam Stefan G.* (22) mit seinem Auto – und verlor in der leichten Rechtskurve die Kontrolle. Er geriet ins Schleudern, erfasste Enja, krachte in einen Kandelaber und kam auf einem Acker zum Stillstand, rund 200 Meter nach der Kurve.

Enja starb im Spital. In ihrem Schmerz zeigten die Eltern grosse Stärke und spendeten die Organe ihrer Tochter – damit Enja in fünf anderen Kindern weiterleben kann. Die Eltern übten keine öffentliche Kritik an den Verhältnissen auf der engen Strasse. Enjas Vater sagte zu BLICK, er vertraue in dieser Frage der Gemeinde.

Gemeinderat fällt einstimmigen Beschluss

Nun hat der fünfköpfige Gemeinderat in einer Sitzung einstimmig beschlossen, die Strasse sicherer zu machen. «Wir werden beim Kanton einen Antrag stellen», sagt Gemeindeammann Koch. «Dann werden wir mit Experten von Polizei und Kanton vor Ort über mögliche Massnahmen reden.» Wenn alles nach Plan läuft, ist dies schon im Oktober der Fall. Mit welcher Priorität? «Am wahrscheinlichsten ist, dass Tempo 60 anstatt 80 km/h eingeführt wird», sagt Koch. Zudem erhoffe man sich von den Experten Tipps und Lösungen für allfällige weitere Massnahmen.

Danach soll es rasch vorwärtsgehen. «Natürlich müssten wir eine neue Tempo-Signalisation öffentlich publizieren», sagt Koch. «Aber da erwarten wir keine Opposition von Bürgern.» Nach der 30-tägigen Einsprachefrist werde mit der Umsetzung der Massnahmen begonnen. «In der Hoffnung, dass so ein Unfall möglichst nie mehr passiert.»

Die Familie von Enja sagte gestern zu BLICK, dass sie für alle Schüler froh sei, dass diese Strasse sicherer gemacht werde. Und sie bedanke sich auf diesem Weg für die riesige Anteilnahme in den letzten Tagen.

* Name der Redaktion bekannt

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