Nach tödlichem Unfall auf Schulreise im Fricktal
Freispruch für Yannicks (†12) Lehrer

Yannick M. (†12) stürzte auf dem Schulausflug in den Tod. Heute standen die verantwortlichen Lehrer vor Gericht. Sie erhielten einen Freispruch.
Publiziert: 16.11.2017 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:40 Uhr
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Yannick M.* (†12) stürzte auf der Schulreise in den Tod. Das Drama ereignete sich am 2. Juli 2013.
Foto: Zvg

Drama auf einem Schulausflug im Fricktal AG. Der kleine Yannick M.* (†12) stürzte am 2. Juli 2013 einen Geröllhang hinunter und verletzte sich schwer am Kopf. Acht Tage später gaben die Ärzte im Spital die lebenserhaltenden Massnahmen auf. 

Haben die Lehrer zu wenig auf die Schüler aufgepasst? Heute standen sein damaliger Klassenlehrer X.Y.* (53) und dessen Kollege und Organisator V.Z.* (60) wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung in Laufenburg AG vor Gericht. Dieses konnte jedoch keine Schuld erkennen. Am Ende des Prozesstages wollte ausser des Vertreters von Yannicks Eltern niemand mehr einen Schuldspruch.

«Das bleibt eine Tragödie»

Der Staatsanwalt sprach von einer eigenverantwortlichen Selbstgefährdung: Er warf Yannick indirekt vor, mitschuldig zu sein an seinem Unfall. «Der Bub ist tot – und das bleibt eine Tragödie», sagte er.

Es habe keine Sorgfaltspflichtverletzung bestanden, befand das fünf Mitglieder zählende Bezirksgericht einstimmig. Bei den beiden Lehrern sei ein Gefahrenbewusstsein vorhanden gewesen. Sie hätten bei mehreren gefährlichen Stellen Aufsichtspersonen positioniert.

«Wenn man den Bogen überspannt, machen die Lehrer keine Ausflüge mehr», sagte der Richter. Dies sei aus pädagogischer Sicht jedoch wünschenswert.

Das Gericht sprach die beiden Angeklagten frei. Zudem wurde entschieden, dass die Beschuldigten eine Genugtuung erhalten werden. Allerdings steht die Höhe noch nicht fest. (sac/noo/SDA)

*Namen der Redaktion bekannt

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