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Die SBB hat sämtliche Zugtüren des beim fatalen Unfall von Anfang August betroffenen Wagen-Typs untersuchen lassen.

Foto: Keystone

Nach dem tödlichen Einklemm-Unfall des Zugbegleiters Bruno R.* (†54) Anfang August in Baden AG ergreift die SBB weitere Massnahmen. Wie sie in einer Mitteilung an die Medien schreibt, werden Zugbegleiter ab Ende September bei Zügen mit dem betroffenen Wagentyp einen angepassten Abfertigungsprozes anwenden.

Die Massnahme betrifft neben den EW-IV-Türen auch ähnliche Türsysteme. Der neue Abfertigungsaprozess bedeutet, dass die Zugbegleiter die Abfahrerlaubnis erst erteilen, wenn alle Türen geschlossen sind. «Dadurch wird die Sicherheit weiter erhöht», heisst es in der Mitteilung.

Das Sicherheitsniveau der EW-IV-Türen wird zudem auf das Level modernerer Züge erhöht. Dazu sind in den kommenden Jahren umfangreiche Arbeiten notwendig.

Einklemmschutz funktionierte nicht

Zug-Chef Bruno R. wurde Anfang August in einer Tür eines Wagens des Typs EW-IV eingeklemmt, mehrere Kilometer mitgeschleift und tödlich verletzt. Wie Untersuchungen zeigten, funktionierte der Einklemmschutz nicht wie vorgesehen.

Die SBB hat in der Folge in einer Kontrolle alle Türen des betroffenen Wagentyps überprüft. Bei 458 kontrollierten Wagen und 1832 Türen wurden insgesamt 572 Mängel entdeckt. 69 Mal wurde beim Einklemmschutz ein Mangel in der Funktionsweise gefunden, 7 Türen haben diesbezüglich nicht funktioniert.

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) stellte beim Unglückswagen drei Sicherheitsmängel fest. Zwei davon betreffen den Einklemmschutz. Der dritte betrifft das System, mit dem der Lokführer über den geschlossenen Zustand der Türen informiert wird. (noo)

* Name bekannt