Der 43-jährige St. Galler P. W.* (43) wurde per sofort freigestellt. SonntagsBlick machte publik, dass der Mitarbeiter der SBB-Transportpolizei in sozialen Netzwerken rechtsextremes Gedankengut verbreitete. So zeigte er Sympathien für Adolf Hitler und warb offen mit Neonazi-Symbolen.
Die SBB schreiben in einer Mitteilung, dass dies «gegen die moralische Haltung der SBB verstösst». Aus diesem Grund wurde eine Untersuchung eingeleitet, der Mitarbeiter wurde befragt und «vorsorgliche für die Dauer der Untersuchung freigestellt». Es gilt die Unschuldsvermutung. In den kommenden Tagen wollen die SBB das weitere Vorgehen festlegen.
Letzte Woche versicherte ein Sprecher der Bundesbahnen, dass man «kein menschenverachtendes, rassistisches, gewaltverherrlichendes oder extremistisches Verhalten ihrer Mitarbeitenden» toleriere.
Rechtsextremist am WEF
Seit Jahren fiel der Ostschweizer in den sozialen Medien mit rassistischen Sprüchen und Gewaltfantasien gegen Migranten auf. Er bewundert die Waffen-SS und sieht seine politische Heimat bei der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Vieles davon tut er für alle User ersichtlich. Sein Facebook-Profilbild zeigt eine sogenannte Wolfsangel, Szene-Symbol für Wehrhaftigkeit, das von Neonazis auf der ganzen Welt verwendet wird. In Deutschland ist das öffentliche Zeigen einer Wolfsangel in diesem Zusammenhang verboten.
Seinen Vorgesetzten ist W.s nationalsozialistische Einstellung offenbar nie aufgefallen. Anders lässt sich nicht erklären, dass er bis heute bewaffnet in Zügen und an Bahnhöfen patrouilliert und dort polizeiliche Aufgaben erfüllt. In seiner Zeit als Kantonspolizist nahm der Rechtsextremist sogar bei heiklen Einsätzen am WEF teil. In Davos sicherte er das Fünfsternehotel Seehof und den Heliport, wo die Staatschefs landen, mit der Waffe. (pma)
* Name der Redaktion bekannt