Der Fall sorgte für Aufregung: Nachdem «Espresso» vom mysteriösen Verschwinden einer 8000-Franken-Rolex berichtete und Blick den Fall aufgriff, meldeten sich mehrere Leser, die von ähnlichen Vorkommnissen berichteten. Einer Bekannten seien 100 Franken aus einem Couvert gestohlen worden. Ebenso wie der Rolex-Beklaute wohnt die Leserin in Sedrun GR, die Tat geschah ebenfalls im Winter.
Ist im Bündnerland ein mysteriöser Post-Räuber am Werk? Sprecherin Denise Birchler sagt: «Ja, wir haben Kenntnis von diesen bedauerlichen Fällen in der Region Bündnerland. Wir haben in der letzten Zeit tatsächlich eine Häufung festgestellt.»
Post untersucht die Fälle
Die Post toleriere das aber nicht. «Unsere internen Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Es gilt, Antworten zu finden», sagt Birchler. Sollte die Post feststellen, dass sich Mitarbeiter fehlbar verhielten, werde man Strafanzeige einreichen und den Mitarbeiter für die entstandenen Schäden behaften.
Wie genau die Ermittlungen ablaufen, will Birchler nicht verraten. Allerdings setze man an zentralen Knotenpunkten wie etwa Verteilzentren auf Videoüberwachungen, Personenkontrollen sowie die Sensibilisierung des Personals. Birchler hält fest: «Bei über 54'000 Mitarbeitenden sind Personen, die stehlen, absolute Ausnahmefälle. Und Diebstähle tolerieren wir bei der Post nicht.»
Hoffnung bei Rolex-Klau
Die Leserin aus Sedrun GR erhielt von der Post ihre 100 Franken zurück. Und auch im Falle der verschwundenen Rolex besteht für das Diebes-Opfer wieder Hoffnung. Die Kantonspolizei Graubünden bestätigt auf Anfrage eine laufende Ermittlung.
Und auch die Post rollt den Fall noch einmal neu auf, verrät Denise Birchler: «Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass ein Postmitarbeiter die Uhr gestohlen hat, wird die Post dem Empfänger den vollen Wert der Uhr erstatten». Die Post habe den Kunden bereits kontaktiert und sich bei ihm entschuldigt.