Kein Geld für Rechnungen
Zahlungsrückstände nach Corona-Pandemie steigen

In der Schweiz hat die Zahl der Personen mit Zahlungsrückständen nach der Corona-Pandemie zugenommen, wie das Bundesamt für Statistik berichtet. 2023 lebten 6,3 Prozent der Bevölkerung in Haushalten mit mindestens zwei Zahlungsrückständen.
Publiziert: 31.03.2025 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2025 um 10:36 Uhr
Nach dem Ende der Corona-Pandemie leisten sich die Menschen beispielsweise wieder Ferienflüge - und belasten damit ihr Haushaltsbudget. (Archivbild)
Foto: Roberto Pfeil

Darum gehts

  • Zahl der Zahlungsrückstände in der Schweiz steigt nach Pandemie
  • Konsumverhalten veränderte sich nach der Pandemie deutlich
  • 2023 lebten 6,3% der Bevölkerung mit Zahlungsrückständen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Nach dem Ende der Corona-Pandemie hat in der Schweiz die Zahl der Personen mit Zahlungsrückständen zugenommen. Das zeigen neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zu den Einkommens- und Lebensbedingungen im Jahr 2023.

Wie das BFS am Montag mitteilte, lebten 2023 6,3 Prozent der Schweizer Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens zwei Arten von Zahlungsrückständen. Gemeint sind Rechnungen, die in den letzten zwölf Monaten aus finanziellen Gründen nicht rechtzeitig bezahlt werden konnten.

Das ist fast gleich viel wie vor Beginn der Covid-19-Pandemie im Jahr 2019 (7 Prozent), aber deutlich mehr als im Pandemiejahr 2022 (4,8 Prozent). Auf Anfrage hiess es beim BFS, während der Pandemie hätten Schweizerinnen und Schweizer bei gleich bleibendem Lohn weniger Geld ausgeben können. Danach habe der Konsum wieder angezogen.

Wie das BFS weiter schrieb, hat auch der Anteil Personen, die mit der finanziellen Situation ihres Haushalts sehr zufrieden sind, im Jahr 2023 deutlich abgenommen. Es waren im genannten Jahr 30,3 Prozent, während es im Pandemiejahr 2021 noch 38,2 Prozent waren. Auch hier gilt: Während der Covid-19-Pandemie stand mehr Geld zur Verfügung, weil Ausgaben etwa für Mobilität, Ferien und Restaurantbesuche wegfielen.

Finanzielle Situation generell schwieriger


Die Armutsgrenze wird von den Richtlinien der Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) abgeleitet und betrug im Jahr 2023 durchschnittlich 2315 Franken im Monat für eine Einzelperson und 4051 Franken für zwei Erwachsene mit zwei Kindern.

Davon müssen die Ausgaben des täglichen Bedarfs, also fürs Essen, Hygiene, Mobilität und anderes sowie die Wohnkosten bezahlt werden, nicht jedoch die Prämien für die obligatorische Krankenversicherung. Diese werden - wie die Sozialversicherungsbeiträge, Steuern und allfällige Alimente - vorgängig vom Haushaltseinkommen abgezogen.

2023 hatten 10,1 Prozent der Personen in der Schweiz Schwierigkeiten, bis zum Monatsende finanziell über die Runden zu kommen. Obwohl ein Teil der Bevölkerung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, gehört der Lebensstandard in der Schweiz laut BFS nach wie vor zu den höchsten in Europa.

Die neuen BFS-Zahlen seien besorgniserregend, schrieb am Montag das Hilfswerk Caritas in einer Mitteilung. 1,4 Millionen oder 16,1 Prozent der Menschen in der Schweiz seien von Armut betroffen oder bedroht.

Die angespannte Situation zeige sich schweizweit in den Angeboten der regionalen Caritas-Organisationen. Die Sozialberatungen seien seit längerer Zeit am Anschlag. Die Nachfrage nach Schuldenberatung steige. Die Caritas-Märkte verzeichneten einen Höchstwert bei der Zahl der Einkäufe.

Die Politik müsse handeln. Es brauche eine «rasch wirksame Armutspolitik». Der beschlossene Ausbau der Prämienverbilligungen müsse rasch vorangetrieben werden.


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