Nach der Senkung des Mindestalters
Erneut dutzende Jugendliche schwer mit Motorrad verunfallt

Auch im zweiten Jahr nach der Senkung des Mindestalters für Fahrer von 125er-Motorrädern sind fast doppelt so viele Jugendliche schwer verunfallt wie vor der Gesetzesänderung. 2022 wurden rund 120 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren schwer verletzt, 2 starben.
Publiziert: 04.04.2023 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2023 um 11:31 Uhr
Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem Motorrad Ende März in Tuggen SZ. (Archivbild)
Foto: Kapo SZ

Im Schnitt der vier Jahre vor der Gesetzesänderung verunfallten laut Angaben der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) vom Dienstag 56 Jugendliche schwer mit einem Töff. Damals durften 16-Jährige maximal ein 50-Kubikzentimeter-Motorrad fahren. Heute ist das schon 15-Jährigen erlaubt. 16-Jährige dürfen bereits die 125er-Klasse fahren.

«Wir gehen davon aus, dass die Gesetzesänderung ein Hauptgrund für die fast doppelt so vielen schweren Unfällen in dem Alterssegment ist», sagte ein BFU-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Viele Unfälle würden in der Lernfahrzeit passieren.

Die Gesamtzahlen blieben im letzten Jahr stabil bei gut 3700 verletzten Motorradfahrerinnen und -fahrern. Die jährlichen Unfallzahlen können allerdings variieren. Sie sind nicht zuletzt vom Wetter abhängig.

Die BFU ist laut eigenen Angaben «besorgt» über die Entwicklung der Unfallzahlen bei den Jugendlichen. Die Fachstelle will die Junglenker erneut dafür sensibilisieren, das Fahrverhalten zu reflektieren. Sie rät unter anderem, genügend Abstand zu halten, vor Kurven abzubremsen und nur mit Schutzausrüstung aufs Motorrad zu steigen.

(SDA)

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