Der Flugzeugabsturz der Ju-Air geht als einer der schlimmsten Unfälle in die Schweizer Aviatikgeschichte ein. Der Oldtimer prallte nahezu senkrecht am Piz Segnas GR auf. Keiner der 20 Insassen überlebte. Zwei Wochen nach dem Unglück hob die Ju-Air wieder ab (BLICK berichtete).
Die Absturz-Strecke wird seit dem 4. August nicht mehr geflogen. «Wir meiden generell die Unfallstelle, um den Passagieren den Absturz nicht unnötig in Erinnerung zu rufen. Die Erlebnisreise nach Locarno wird im kommenden Sommer nicht angeboten», sagt Ju-Air-Sprecher Christian Gartmann zu BLICK.
Trotz des tiefen Einschnitts in die Geschichte der Ju-Air läuft das Geschäft gut. 120 Mal hoben die zwei Maschinen der Ju-Air mit rund 2000 Passagieren seit dem Drama ab. Die Nachfrage ist gross. Deswegen spielt Ju-Air mit dem Gedanken, eine dritte Maschine aufzunehmen. Das berichtet die Regionalzeitung «Zueriost».
Besonders am Wochenende macht sich das fehlende Flugzeug bemerkbar. Gartmann: «An Tagen, wo drei Maschinen eingeplant waren, mussten wir Flüge streichen, da wir im Moment nur zwei Maschinen zur Verfügung haben. Das betrifft vor allem die Wochenenden.»
Maschine steht im Museum
Doch einfach ein Flugzeug dazukaufen, ist gar nicht so einfach. Für die Ju-52-Flugzeuge gebe es keinen Markt. Weltweit würden nur eine Handvoll Maschinen existieren.
Deswegen hat die Ju-Air einen alten Bekannten ins Auge gefasst: die Ju-52 HB-HOY. Sie war bereits schon mal Teil der Flotte, wurde aber 2016 aus dem Betrieb genommen. Seither steht sie in einem Museum in Mönchengladbach (D). Doch das soll ich sich bald ändern. Im Moment würden Abklärungen laufen.
Sollten diese erfolgreich sein, würden Monate an Arbeit bevorstehen. Ju-Air-Sprecher Gartmann sagt: «Es dauert mehrere Monate, ein Oldtimer-Flugzeug wieder flugtauglich zu machen. Es ist nicht so wie beim Auto, das länger in der Garage steht und dann wieder fahrbereit ist.» (jmh)