Die gleiche Perücke, das gleiche fiese Grinsen. Der Zürcher Chopard-Räuber hat offenbar auch in Hamburg (D) zugeschlagen. Auch dort war mit Bucherer eine Schweizer Bijouterie das Ziel.
Der Überfall am Vormittag des 9. Juni dauerte nur Minuten. Zwei Männer, der eine unmaskiert mit weissem Hemd und Jackett, sein Komplize mit Motorradhelm, stürmten in den Laden.
Mit einem Vorschlaghammer zertrümmerten sie eine Vitrine und schnappten sich Rolex-Uhren im Wert von einigen Hunderttausend Franken.
Beim Herausstürmen aus der Bijouterie filmte eine Schülergruppe die Gangster. «Wir dachten, es seien bloss Filmaufnahmen», erzählte ein Schüler der Polizei. «Der Mann auf dem Soziussitz des Rollers grinste und wünschte uns eine schönen Tag.»
Der Perücken-Gauner grinste offenbar schon in der Schweiz in eine Überwachungskamera. Am 4. Februar 2014 suchten zwei Gangster die Bijouterie Chopard an der Zürcher Bahnhofstrasse heim.
Ebenfalls mit einem Hammer schlugen die Räuber eine Vitrine ein. Wie in Hamburg war einer der Männer unmaskiert, einer trug einen Helm. Mit Schmuck und Uhren für über hunderttausend Franken flüchtete das Duo ebenfalls auf einem Roller.
Unmaskiert und ohne Handschuhe
Wie in Hamburg wurde das Fluchtfahrzeug kurze Zeit später entdeckt – von den Räubern fehlt bis heute aber jede Spur. Auf dem Überwachungsvideo ist zu sehen, wie der unmaskierte Gangster mit Brille und Perücke direkt in die Kamera grinst.
Weshalb sich der Dieb unmaskiert zeigte, ist rätselhaft. «Möglicherweise trug er eine hervorragend gemachte Latex-Gesichtsmaske», sagt ein Ermittler zu BLICK. «Dass er nicht mal Handschuhe trug, könnte ihm jedoch zum Verhängnis werden.»
Die Zürcher Stadtpolizei hat den Hinweis auf die Ähnlichkeit der Täter aufgenommen: «Wir gehen dem sicher nach», sagt Medienchef Marco Cortesi. «Wir sind in ständigem Kontakt mit ausländischen Polizeibehörden und prüfen immer, ob bei ähnlichen Überfällen identische Spuren zurückgeblieben sind.»