Wer in der Schweiz online eine Schachtel Aspirin bestellt, braucht ab sofort ein ärztliches Rezept. Das blosse Ausfüllen eines Fragebogens, der dann von einem Arzt geprüft wird, genügt nicht mehr. So will es das Bundesgericht. Die bisherige Praxis verstösst gegen das Heilmittelgesetz.
Der Entscheid der Lausanner Richter richtet sich vor allem gegen die Apotheke Zur Rose in Frauenfeld. Er sorgt für grosses Unverständnis in der Branche. Denn: Faktisch verunmöglicht er den Versand von rezeptfreien Arzneimitteln.
«Das ist wohl der Todesstoss für den Online-Versand von rezeptfreien Medikamenten innerhalb der Schweiz», sagt Zur-Rose-CEO Walter Oberhänsli (57). Für Patrick Kessler (47), Präsident des Verbandes des Schweizerischen Versandhandels, ist klar: «Das treibt die Kunden ins Ausland», sagt er.
In der Tat: BLICK-Stichproben zeigen, dass man bei Bestellungen auf ausländischen Online-Portalen viel Geld sparen kann – ohne bei einem Arzt ein Rezept holen zu müssen.
Ein Beispiel: 20 Aspirin-Tabletten kosteten gestern in der Stadelhofen-Apotheke in Zürich 5.90 Franken. Beim deutschen Onlineportal pharmaxia.com gibts den Kopfweh-Klassiker für umgerechnet 4.05 Franken. 31 Prozent billiger!
Oberhänsli ist enttäuscht. Das Angebot habe einem grossen Bedürfnis entsprochen. «Diese innovative Idee wurde nun abgeklemmt», sagt er. Die Apotheker würden alles versuchen, um ihren Berufsstand zu retten. Das sei legitim. «Dass Politik und Justiz aber diesen Protektionismus stützen, kann ich nicht verstehen», sagt der Online-Apotheker.
Patrick Kessler geht noch einen Schritt weiter: «Unternehmen mit einem zukunftsweisenden Konzept werden von veralteten Gesetzen, Lobbyisten und Vorstössen im Parlament gegängelt», sagt er.
Der Apothekerverband Pharmasuisse weist die Vorwürfe von sich. «Ein Aspirin ist kein Sugus», sagt Präsident Fabian Vaucher (47). Der Patient könne nur profitieren, wenn er beim Kauf von Medikamenten eine Fachberatung bekomme. Zudem komme man viel schneller zum Aspirin, wenn man es in der Apotheke um die Ecke kaufe, als wenn man auf ein Päckli warten müsse.
Er warnt vor Bestellungen im Ausland. «Ein Teil der Medikamente, die man auf ausländischen Webseiten kauft, hat nicht das drin, was sie drin haben sollten. Oft sind sie sogar viel zu hoch dosiert», warnt der oberste Apotheker der Schweiz.
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