Das Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos gibt es nicht mehr. Ein Grossbrand in der Nacht auf Mittwoch und ein weiterer Brand in den späten Abendstunden gestern Abend hat das Lager, das als «Slum am Rande Europas» gilt, vollends zerstört.
Wo die obdachlosen Migranten jetzt unterkommen sollen, ist ungewiss. Österreich hat am Mittwoch bereits abgewunken. Auch die Niederlanden wollen die Flüchtlinge nicht aufnehmen. Klar ist am Donnerstag nur: Der Streit um die Moria-Flüchtlinge ist in Europa neu entbrannt.
Bern will 20 Flüchtlinge aufnehmen
Auch die Schweiz diskutiert mit. Der Gemeinderat der Stadt Bern möchte bis zu 20 Menschen aus dem niedergebrannten Flüchtlingslager Zuflucht bieten, wie er am Mittwoch mitteilte. Für Grünen-Präsident Balthasar Glättli (48) reicht das nicht.
Er setzt sich dafür ein, dass die Schweiz ein grosses Flüchtlingskontingent aufnimmt. «Acht Schweizer Städte sind bereit, zusätzliche Flüchtlinge von den griechischen Inseln aufzunehmen», schreibt er auf Twitter. Nun liege der Ball beim Bundesrat und den zuständigen Behörden.
Junge Grüne fordern: 13'000 Flüchtlinge per sofort aufnehmen
Noch einen Schritt weiter gehen die Jungen Grünen und die Jungsozialisten. Sie fordern in einer Mitteilung einen «kompletten Paradigmenwechsel» in der europäischen und schweizerischen Migrationspolitik und haben unter der Federführung der Jungen Grünen für heute Donnerstag zur Demonstration aufgerufen.
Die Jungparteien stellt klare Forderungen an Bundesrat und Parlament. Eine davon lautet: «Die sofortige Aufnahme von 13'000 Geflüchteten aus Griechenland, sodass alle Bewohner*innen aus Moria sofort evakuiert werden können.» Bedeutet: Sie wollen sämtliche Migranten aus dem niedergebrannten Flüchtlingscamp Moria in die Schweiz holen. (nim/sf)
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