Endlich! Bald ein Jahr nach dem schrecklichen Unfalldrama um Enja J.* in Niederwil AG, hat die Gemeinde gehandelt. Auf der gefährlichen Ausserortsstrecke wurden nun definitiv Tempo-60-Schilder montiert.
Aus gutem Grund: Immer wieder kam es auf der schmalen Strecke zwischen Niederwil und Nesselnbach AG in den letzten Jahren zu gefährlichen Situationen. Einmal fuhr ein Auto gar einen Kandelaber um. Dann am 12. September 2016 das Drama: Stefan G.* (22) erfasst mit seinem Wagen die Drittklässlerin Enja auf dem Veloweg.
Todesfahrer kam ins Schleudern
«Es kann sein, dass ich einschlief», sagte der Bäcker-Konditor damals zu BLICK. «Ich weiss nur noch, dass ich in der Rechtskurve plötzlich nach links auf die Grasnarbe kam.» Er kam ins Schleudern. «Ich wollte noch ausweichen», so Stefan G. Zu spät. Enja wurde erfasst und starb später im Spital. «Es tut mir leid», sagte Stefan G. Er räumte ein: «Es kann sein, dass ich zügiger war als sonst. Aber nicht mit mehr als 80 km/h.»
Grund genug für den Gemeindeammann, damals ein Versprechen abzugeben, dass man sich für Tempo 60 einsetzen wird. Walter Koch (59) sagte: «Wir werden dies in der Gemeinderatssitzung besprechen und versuchen, für diesen Vorschlag beim Kanton die Bewilligung zu erhalten.»
In Niederwil ist man erleichtert
Gesagt, getan. Seit kurzem stehen nun die neuen Schilder. Gemeindeammann Koch dazu: «In Niederwil sind alle erleichtert. Und wir hoffen, dass in unserem Dorf nie mehr so etwas Schreckliches passiert.»
Die Eltern von Enja möchten nach wie vor nichts zum Unfall oder zum Unfallfahrer sagen. Vater Werner J. (49) sagt aber zu BLICK: «Wir sind froh, dass dort jetzt Tempo 60 gilt.»
*Namen der Redaktion bekannt