Foto: roviva.ch

Nach Aufruhr um Instagram-Bilder
Roviva-CEO Peter Patrik Roth verlässt Neonazi-Label

Nach den Neonazi-Vorwürfen zieht Rovia-Chef Peter Patrik Roth die Reissleine. Der 48-Jährige verlässt die Fighttex AG. Das Unternehmen vertreibt Kleider mit rechtsradikalen Symbolen.
Publiziert: 12.09.2019 um 09:50 Uhr
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So zeigt sich Roviva-CEO Peter Roth im Internet. Im Shirt, das auf den Ellenbogen die in Neonazi-Kreisen beliebten schwarze Sonne zeigt.
Foto: Instagram

Als Chef des Schweizer Matratzenherstellers Roviva gab sich Peter Patrik Roth (48) als Saubermann. Anzug, Krawatte, Zahnpasta-Lächeln.

Umso verstörender wirkten seine Instagram-Bilder, die letzte Woche für Schlagzeilen sorgte. Auf denen posiert der 48-Jährige in Sportkleidung mit versteckten Neonazi-Symbolen. Und nicht nur das: Roth verdiente auch mit den fragwürdigen Kleidern.

Doch damit ist jetzt Schluss! Roth verlässt die Fighttex AG in Lotzwil BE – die Firma, die auch Produkte von White Rex vertreibt. Die Modemarke richtet sich an Kampfsportler, die an die Überlegenheit der weissen Rasse glauben.

«Herr Roth ist raus, in Gottes Namen»

Verwaltungsrat und Geschäftsleiter der Fighttex ist Florian Gerber, stellvertretender Pnos-Vorsitzender. Er bestätigt gegenüber Radio «SRF»: «Wir haben eine Lösung parat. Diese Lösung wird heute Abend noch abgesegnet. Herr Roth ist raus, in Gottes Namen.»

Und er beteuert: «Er hat das Geld als Investor gegeben, mit dem Tagesgeschäft hat er nichts am Hut. Es tut mir leid, dass er in Mitleidenschaft gezogen worden ist.»

Nach dem ganzen Wirbel gehe es Roth schlecht. Er verlässt nicht nur die Kleider-Firma, sondern tritt auch aus dem dem Vorstand des Wirtschaftsverbandes Oberaargau aus. Das gab er gestern selbst bekannt, wie «SRF» berichtet.

Kranzschwinger Orlik distanzierte sich von Roviva

Damit ziehen die Neonazi-Vorwürfe weitere Kreise. Der Bündner Kranzschwinger Curdin Orlik hatte sich bereits letzte Woche von seinem Sponsor Roviva distanziert. Er wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. «Ich verurteile jegliches rechtsextremes Gedankengut und auch die Zurschaustellung von solchen Symbolen», stellt Orlik gegenüber BLICK klar.

Wie Roth selber über die Konsequenzen und seine Internet-Auftritte denkt, ist unklar. Eine Anfrage von BLICK liess er bis jetzt unbeantwortet. (jmh)

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