Sie riefen zu Hass und Gewalt gegen Frauen auf: Beim Derby zwischen dem FC Winterthur und dem FC Schaffhausen rollten Fans des FC Schaffhausens in der ersten Halbzeit ein Banner aus. Drauf steht: «Winti Fraue figge und verhaue».
Inzwischen konnten drei Urheber des Banners ermittelt werden, wie de Swiss Football League (SFL) in einer Mitteilung schreibt. Sie wurden mit einem zweijährigen, schweizweiten Stadionverbot. Nach weiteren Beteiligten werde gefahndet.
Die SFL setzte damit ein klares Zeichen gegen solche Aktionen. «Wer sich in unseren Stadien in irgend einer Art diskriminierend, z.B. sexistisch, rassistisch oder homophob äussert, muss mit allen Konsequenzen rechnen», erklärt SFL-CEO Claudius Schäfer in der Mitteilung.
Und der FC Schaffhausen teilt mit, dass er eine dreijährige Stadionsperre für die Verursacher und Hersteller der Transparente ausspricht. Was die verhängte Strafe der Swiss Football League noch erhöhe.
«Hoffentlich lernen sie daraus»
Auch für Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur, ist klar: «Wer dermassen provoziert, muss die Konsequenzen tragen – und wird hoffentlich daraus lernen.» Die Ahndung soll auch ein Zeichen sein, so Mösli: «Der FCW steht für die Grundwerte Respekt, Toleranz und Weltoffenheit.»
Dass die Frauenhasser nun derart bestraft wurden, begrüsst SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr (55). Auf Twitter schreibt sie: «Eine erste richtige Massnahme.»
Parallel zu den Massnahmen der SFL und des FC Winterthur hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlichem Aufruf zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eingeleitet.
Freundinnen der Banner-Schreiber sind enttäuscht
Öffentlich entschuldigt haben sich die Missetäter bisher nicht. Der Sprecher der «Bierkurve», in der das Banner gezeigt wurde, sagte aber im BLICK, dass es den Banner-Schreibern Leid tue.
Der Kurve-Sprecher sagte auch klar, dass die Urheber, die hinter der Plakat-Aktion stecken, keine Sexisten seien. Sein Erklärungsversuch: «Jeder dieser Jungs ist in einer längeren Partnerschaft und keinesfalls sexistisch orientiert. Es waren junge Personen, die schlicht völlig unüberlegt gehandelt haben und sich nicht vorstellen konnten, was die Konsequenzen sein können.»
Auch die eigenen Partnerinnen seien überhaupt nicht erfreut gewesen, was ihre Jungs da taten, so der Sprecher. «Sie sind enttäuscht von diesem Verhalten, sie wissen aber auch, dass niemand von den Jungs oder dem Umkreis bzw. der Kurve frauenfeindlich ist.» (jmh/nl)
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