Mutter und Erziehungsexpertin trafen die Betreuer des Problem-Buben
Sie durften Boris nicht mal sehen

Am Donnerstag wurde besprochen, wie es mit Boris in der Psychiatrie weitergehen soll. Die Mutter, die nach Basel gekommen war, durfte ihr Kind aber nicht besuchen – weil es in der Therapie war.
Publiziert: 06.05.2017 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:54 Uhr
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Boris mit seiner Mutter, Tatsiana Zahner.
Foto: Zvg
Lea Gnos

Der Fall Boris* (12) sorgte schweizweit für Schlagzeilen. Die Betreuung des Buben kostete zu Spitzenzeiten 85'000 Franken pro Monat (BLICK berichtete). Seine Mutter, Tatsiana Zahner (40), ist verzweifelt.

Der Junge befindet sich nach einer Odyssee durch pädagogische Einrichtungen in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrischen Klinik in Basel, wo auch Drogenabhängige und Straftäter untergebracht sind.

Zahner sagt: «Am Donnerstag hatte ich ein Gespräch mit der Klinikleitung. Es ging darum, wie es weitergehen soll.» Auch Erziehungsexpertin Sefika Garibovic (58) war beim Gespräch mit neun Pädagogen und Klinikangestellten dabei. «Die Mutter durfte Boris nicht einmal sehen! Als wir in Basel ankamen, hiess es, wir dürften ihn nicht stören, er sei in der Therapie! Seine Mutter weinte. Dabei will doch der Bub nur zu seiner Mama», sagt Garibovic wütend.

Sie hatte angeboten, Boris zu Hause zu betreuen – für sehr viel weniger Geld. Doch die Beiständin des Zwölfjährigen hatte die Offerte ignoriert.

Zur Sprache sei auch der Umgang mit Medikamenten gekommen. «Die Dosis wurde ohne Einwilligung der Mutter erhöht, das ist nicht akzeptabel», so Garibovic weiter. 

Mutter Tatsiana Zahner ist überzeugt: Die Psychiatrie ist keine Lösung für meinen Jungen, dort wird er traumatisiert. Die Klinikleitung habe bestätigt, dass eine erwachsene Mitpatientin ihn nachts gewürgt habe, so stark, dass er ins Spital musste. Ausserdem wurde er von einem anderen Patienten belästigt.»

Bei der UPK Basel darf man nicht Stellung nehmen, da der Fall der Schweigeplicht unterliegt.

* Name geändert

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