Mutter mit 53
Ist das gefährlich?

Ex-Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand (52) und Margarita Louis-Dreyfus (53) erwarten Zwillinge. Mutter werden mit 53 Jahren – wie geht das, und wie gefährlich ist es?
Publiziert: 30.12.2015 um 21:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:16 Uhr

Sie fanden ihr Glück im fortgeschrittenen Alter: Ex-Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand (52) und Margarita Louis-Dreyfus (53). Gemeinsamer Nachwuchs soll nun die Krönung ihrer Liebe sein. Das Paar erwartet Zwillinge! Mutter werden mit 53 Jahren – wie geht das, und wie gefährlich ist es?

Gemäss Thomas Eggimann (48, Bild), Facharzt Gynäkologie in der Klinik Seeschau in Kreuzlingen TG, ist eine natürliche Schwangerschaft bei Frauen ab 50 extrem selten. «Die Chance liegt bei unter einem Promille.» Für ihn ist klar: «Frau Louis-Dreyfus hat auf eine Eizellenspende zurückgegriffen.»

Wie funktioniert das? «Zuerst werden die Eierstöcke der Spenderin mit Medikamenten stimuliert, damit mehrere Eizellen heranreifen», erklärt Eggimann. Diese würden dann aus den Eierstöcken abgesaugt und im Reagenzglas mit einem Spermium befruchtet. «Gelingt dies, wird der so entstandene Embryo eingepflanzt.»

Rein genetisch stamme das Kind zwar nur von der Spenderin ab, «es sind aber sogenannte epigenetische Faktoren, die Einfluss haben. Etwa, wenn die Mutter raucht oder sich schlecht ernährt». Dass eine Spenderin irgendwann Ansprüche stellt, sei ausgeschlossen. «So etwas wird vertraglich geregelt.»

Laut Daniel Surbek (53, Bild), Chefarzt der Frauenklinik am Berner Inselspital, ist die Schwangerschaft von Louis-Dreyfus nicht ungefährlich. «Das Risiko einer Vergiftung oder von Komplikationen bei der Gebärmutter-Durchblutung ist in ihrem Alter grösser.» Dank intensiver Betreuung, Kontrollen und vorbeugender Therapien seien die Erfolgschancen aber höher als früher.

Das Beispiel Hildebrand und Louis-Dreyfus ist für ihn keine Besonderheit. «Statistisch lässt sich ein Anstieg von Schwangerschaften im fortgeschrittenen Alter feststellen. Die älteste Schwangere, die ich betreut habe, war 63 Jahre alt.»  Seraina Etter

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