Natürlich gibt es sie immer noch: Die jungen Menschen in der Schweiz, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden sind. Ihre Eltern haben ihnen Millionen oder sogar Milliarden hinterlassen.
Die Erben
Zum Beispiel Marc Leemann (25), Sohn des zweitreichsten Schweizers Jorge Leemann. Der Papa, brasilianisch-schweizerischer Doppelbürger, hat sein Vermögen als Bierbrauer gemacht, den Reichtum des Filius schätzt die Zeitschrift «Bilanz» in ihrer Auflistung der «100 reichsten Schweizer unter 40» auf 4 bis 4,5 Milliarden Franken.
Auch Nicolas Jacobs (35) hat seine 800 bis 900 Millionen als Mitglied des Jacobs-Clans ohne grosse Eigenleistung erlangt. Trotzdem: Viele der reichen Erben ruhen sich nicht einfach auf ihren Säcken voll Geld aus, sondern sind eingespannt im Familien-Business oder gar als Jungunternehmer auf eigene Rechnung unterwegs.
Firmengründer stellen denn auch gegen zwei Drittel der in der «Bilanz» gelisteten Reichen. Es sind erfolgreiche Start-ups, die auffallend oft im Umfeld der Hochschulen ETH Zürich oder EPFL Lausanne entstanden sind.
Dienstleistungs- und Kultur-Bereich
Es sind Jungunternehmer, die ihre Millionen zum Beispiel mit innovativen Dienstleistungen verdient haben: Oliver Herren (35), Mitgründer von Digitec und Galaxus mit schätzungsweise 20 bis 50 Millionen Franken Vermögen oder auch Joël Dicker (31), 10 bis 20 Millionen schwerer Starschriftsteller.
Auf der Liste der reichsten jungen Dienstleister: Filmproduzentin Catherine Ackermann (33), Tochter von Bankier Joe Ackermann, Spitzenkoch und Unternehmer Ivo Adam (39).
Technologie-Bereich
Eine weiteres Businessfeld, in dem junge Menschen in der Schweiz schon Millionen verdient haben, ist die Technologie. Auffällig viele erfolgreiche Medizinal-Unternehmen sind hier gelistet.
Zum Beispiel der Unternehmer Tej Tadi (36), dessen Firma MindMaze eine Virtual-Reality-Brille mit Gefühlserkennung entwickelt, die bei Patienten mit neurologischen Störungen schon im Einsatz ist. Oder Nicolas Durand (35), der mit seiner Firma Abionic ein Schnellanalyse-Gerät für Allergien entwickelt hat.
Digital-Bereich
Schon bekannter als (Bio-) Techunternehmer sind die erfolgreichsten jungen Digital-Unternehmer. Allen voran Kristina Bazan (23), die schon als 17-Jährige einen Modeblog ins Leben gerufen hat und damit bisher geschätzte 2 bis 5 Millionen Franken verdient hat. Oft sind es auch Apps wie Duolingo (Sprachenlernen) oder Threema (Messenger) oder Telekom-Provider wie Netstream, die ihren jungen Chefs und Entwicklern Millionen eingebracht haben.
Wichtig ist bei allen Multimillionären mit Unternehmen: Die Angaben zu Vermögen beruhen auf Schätzungen, oft steckt das Geld in den Firmen – und deren Bewertungen sind starken Schwankungen unterworfen.
Sport-Bereich
Ausschliesslich ihren eigenen Leistungen verdanken die jungen Multimillionäre im Bereich Sport ihr Vermögen. Die Tennis-Stars Roger Federer (35) mit geschätzten 450 bis 500 Millionen und Martina Hingis (36) mit 50 bis 100 Millionen führen die Liste an. Diego Benaglio (33), Jonas Hiller (35), Stan Wawrinka (32) und Marc Streit (39) sollen alle rund 20 bis 50 Millionen schwer sein.
Nino Niederreiter (24), Thabo Sefolosha (33), Xherdan Shaqiri (25), Roman Josi (26), Valon Behrami (32), Ivan Rakitic (29), Ricardo Rodriguez (24) und der Golfprofi Adam Scott (36) sollen alle schon zwischen 10 und 20 Millionen auf der Seite haben.