Wo fängt Mobbing an? Eine Frage, die sich Eltern stellen, und selten eine Antwort erhalten. Experten wie Eric Debarbieux (67), Professor an der Universität Paris-Est und Mitglied des Internationalen Observatoriums für Gewalt an Schulen, gehen dieser verbalen und oft auch körperlichen Gewalt auf den Grund. Wie im Fall am Elite-Internat Le Rosey.
Debarbieux wurde von der Oswal-Familie engagiert, um das Mobbing gegen ihre Tochter zu analysieren. Seine Meinung, basierend auf Zeugenaussagen, Briefen und SMS, ist klar: «Mobbing besteht oft aus dem, was ich als ‹Mikrogewalt› bezeichne. Für Erwachsene scheint sie alltäglich.»
Das seien kleine Beleidigungen, Beschimpfungen, indirekte Gewalt oder soziale Ausgrenzung. Betrachte man das einzeln, erscheine es unwichtig. «Doch die ständige Wiederholung hat schwerwiegende Folgen auf die Psyche, die Leistungen und das Schulklima.»
Obwohl sich am Internat 120 Lehrer um 420 Schüler kümmern, wurde die Tochter der Oswals offenbar nicht geschützt. «Lehrer denken oft, ihre Aufgabe sei es zu unterrichten – und nicht zu erziehen», sagt der Experte.
Im Fall Oswal hat das Internat seiner Meinung nach klar versagt. «Die Tochter hat die klassische ‹Doppelbestrafung› erlitten, weil sie ihre Schule verlassen musste, obwohl sie das Opfer ist.» Es fehle an Einfühlungsvermögen für die Leiden und Sorgen des Kindes. Auch an der wohl teuersten Schule der Welt.
Debarbieux sagt: «Eltern vertrauen Eliteschulen ihre Kinder an, weil sie denken, diese seien gewaltfreier als öffentliche Schulen. Doch die Tendenz, Mobbing zu verheimlichen, ist an Eliteschulen grösser.»
Le Rosey wehrt sich gegen den Vorwurf der Oswal-Familie, dass ihre Tochter (15) nicht vor rassistischen Mobbingattacken geschützt worden sei. Laut des Elite-Internats handle es sich um einen «banalen, kurzen Streit zwischen Jugendlichen».
In einer schriftlichen Stellungnahme heisst es, dass «die Familie in Indien und Australien für ihre verbittert geführten Rechtsstreitigkeiten bekannt» zu sein scheint. Man hatte eine Untersuchung zum Mobbingfall eingeleitet.
Nach einem Gespräch habe die Familie die Zusammenarbeit eingestellt. Folglich wurde dem Kind die Wiedereinschreibung verwehrt.
Le Rosey wehrt sich gegen den Vorwurf der Oswal-Familie, dass ihre Tochter (15) nicht vor rassistischen Mobbingattacken geschützt worden sei. Laut des Elite-Internats handle es sich um einen «banalen, kurzen Streit zwischen Jugendlichen».
In einer schriftlichen Stellungnahme heisst es, dass «die Familie in Indien und Australien für ihre verbittert geführten Rechtsstreitigkeiten bekannt» zu sein scheint. Man hatte eine Untersuchung zum Mobbingfall eingeleitet.
Nach einem Gespräch habe die Familie die Zusammenarbeit eingestellt. Folglich wurde dem Kind die Wiedereinschreibung verwehrt.