Der Berufsgangster hatte die Filiale der Zürcher Kantonalbank beim Helvetiaplatz überfallen. Nicht sein erster Banküberfall: Der Serbe hatte bereits in Deutschland 13 Banken heimgesucht. Nach etlichen Jahren dort im Knast setzte er seine Karriere in Zürich fort. «Ich war auf dem Bau um meinen Lohn geprellt worden», sagte Mladen L. gestern vor dem Zürcher Bezirksgericht.
Am Morgen des 24. Oktober 2013 versteckte sich der Gangster beim ZKB-Personaleingang. Als eine Mitarbeiterin die Filiale betrat, schlüpfte der Räuber nach ihr ins Innere. Mladen L. erklärte der Angestellten mit der Waffe in der Hand, es handle sich um einen Banküberfall, ihr passiere nichts – wenn sie mache, was er verlange. Als eine zweite Bankangestellte eintraf, liess er sich von seinen Opfern die mitgebrachten Abfallsäcke mit Geldscheinen füllen. Dann suchte er das Weite.
In einem nahen Café erholte sich der Räuber von den Strapazen des Geldschleppens. Dann rief er ein Taxi. Der Chauffeur half sogar beim Verladen der Geldsäcke. Die Fahrt ging zu einem Ledergeschäft, wo sich der Serbe einen Rollkoffer kaufte, um die Beute zu verstauen. Im Februar 2014 wird er in Kroatien gefasst. DNA-Spuren bei einem früheren Raubversuch auf eine Zürcher Filiale der Credit Suisse waren ihm zum Verhängnis geworden.
Rechtsanwalt Valentin Landmann macht die Spielsucht seines Mandanten als Triebfeder für die Überfälle verantwortlich. Beim letzten Prozess im Jahr 2006 in Hamburg (D) habe der Gutachter eine solche diagnostiziert. «Achtzig Prozent der Beute habe ich im Casino verspielt», beteuert Mladen L. denn auch.
Das Zürcher Bezirksgericht schickt den Räuber nun erneut sechs Jahre hinter Gitter. Er habe seine Opfer in Todesangst versetzt.
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