Ein paar Kerzen stehen auf dem Briefkasten und vor der Haustüre, die versiegelt ist. Sonst erinnerte gestern nichts an das Rentnerdrama, das sich letzten Freitag in einem Mehrfamilienhaus in Oftringen AG abgespielt hat. Hanni S.* (†79) und ihr Ehemann Heinz (†82) lagen erschossen in ihrer Wohnung im zweiten Stock.
«Wir haben nichts gehört», sagt das Ehepaar Kirthana (25) und Kiretharan Shivakumar (28) zu BLICK, das auf der gleichen Etage wohnt. «Wir sind jedenfalls tief betroffen, was hier passiert ist. Wir haben den beiden oft geholfen. Etwa, wenn sie gestürzt ist oder er mit ihr Hilfe brauchte.»
Frau war schwer krank
Hanni S., eine ehemalige Fabrikarbeiterin, sei schon länger krank gewesen. Seit letztem Herbst gar schwer. «Sie hatte einen Hirntumor und Krebs», so das Nachbar-Ehepaar weiter. «Sie war zudem auf einer Körperseite gelähmt und musste viel im Bett liegen.»
Dort soll sich das Drama auch abgespielt haben. Heinz S., ein ehemaliger Chauffeur, soll zuerst seine Frau und dann sich selbst erschossen haben. Gut möglich, dass er dafür gesorgt hat, dass niemand die Schüsse hört.
Der Ehemann wirkte verzweifelt
«Ich habe Heinz am Abend vor dem Drama noch vor dem Haus gesehen, beim Verladen seiner Frau ins Auto», sagt Nachbar Martin Streit (58). «Er ging oft mit ihr einkaufen und hat sich liebevoll um seine Hanni gekümmert.» Nur: Diesmal habe er verzweifelt gewirkt. «Heinz sagte noch, er gebe Hanni nicht weg», so der Nachbar. «Und dann sagte er, dass er immer viele Gedanken habe, wenn er sie ins Auto setze.»
Traurig: Nur Tage zuvor gab es einen ähnlichen Fall in Affoltern am Albis ZH. Wirt Fred F.* (†83) erschoss seine schwer kranke Ehefrau Annagret (†83) im Spitalbett.
Für Ehepaar kam jede Hilfe zu spät
Sicher ist: Als letzten Freitag in Oftringen «jemand von der Spitex bei den S. klingelte, machte niemand auf», weiss Nachbar Sergio Hung (44), der dem Paar auch schon helfen ging und dessen Sohn Thiago (11) gar mal das Essen vorbeibrachte. Als die Person von der Spitex in die Wohnung geht, macht sie die schreckliche Entdeckung und ruft die Polizei an.
Aber für Hanni und Heinz S. kommt jede Hilfe zu spät – sie sind tot. Die genauen Umstände werden noch ermittelt. Laut Nachbarn hatte das Paar keine Kinder und kaum Kontakt zu Angehörigen.
Gemeindepräsident wünscht viel Kraft
In der Tatwohnung war am Samstag auch Gemeindepräsident Hanspeter Schläfli (58), der bei der Hausdurchsuchung der Polizei dabei sein musste. «So etwas geht einem natürlich nahe», sagt er zu BLICK. Das Ehepaar habe wohl «zusammen sein wollen, auch im Tod vereint», so Schläfli weiter. Und: «Wenn das für sie so stimmt, dann müssen wir das akzeptieren.» Den Angehörigen wünscht er «viel Kraft, um die schwierige Situation zu meistern».
* Namen der Red. bekannt
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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