Der Aargau lockt die Menschen in Scharen an: Im Jahr 2015 zogen rund 22'500 Menschen in den Kanton und gehört damit zu den fünf beliebtesten Kantonen der Schweiz. Doch woher stammen all diese Aargau-begeisterten Zuwanderer?
Rund die Hälfte der Zuzüger wandern aus dem Ausland ein, die andere Hälfte stammt aus der Schweiz. Laut «Aargauer Zeitung» kommen diese Binnen-Immigranten mit einem Riesenabstand auf andere Kantone aus Zürich: 6041 Personen und damit knapp ein Drittel der Zuzüger stammen aus dem Nachbarkanton – das sind rund 110 Einwanderer in der Woche!
Gründe dafür sind wohl die tieferen Wohnpreise und gleichzeitig eine gute verkehrstechnische Anbindung. Diese Theorie bestätigt sich in den Zahlen: Nur ein Drittel der gesamten Aargau-Immigranten ist auch im Kanton tätig.
Rund zwei Drittel der Einwanderer stammen aus anderen Kantonen als Zürich – jedoch mit grossem Abstand auf den Rekordhalter: Aus dem Kanton Solothurn und Luzern sind 2015 je rund 1400 Personen zugezogen – pro Woche also nur etwa 26 Personen.
Gesamthaft kommt etwa ein Drittel der Neuankömmlinge direkt aus dem Ausland. Von allen zugezogenen Ausländern besassen 3347 einen Uni- oder Fachhochschulabschluss – beachtlich, im Gegensatz zu den immigrierten Schweizern, die nur halb so viele derartige Abschlüsse vorwies.
Deutsche Zuwanderung ist rückläufig
Die zuwanderungsstärkste Gruppe: Die Deutschen. Knapp jeder vierte ausländische Einwanderer kommt aus dem Nachbarland.
Doch die Zahlen gehen langsam zurück: Waren es 2011 noch 2517 Personen, sind es 2015 nur noch 2028 Einwanderungen aus Deutschland. Zudem steigt auch die Abwanderung von Deutschen: Aktuell verlassen drei Mal so viele Deutsche den Aargau wie noch 2011.
Gründe für diese Entwicklungen könnten die Enttäuschung über die Schweiz und die ablehnende Haltung gegen Deutsche sein. Dazu käme die verbesserte Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt, schreibt die «Aargauer Zeitung».
Nach den Deutschen bilden die Italiener die zweitstärkste Einwanderungsgruppe. Für diese sei die Schweiz aufgrund der Krise im eigenen Land aktuell besonders attraktiv. (kra/maz)