Ganz unschuldig schaut er auf den Bildern drein. Doch ist es Ivo T.* (22) auch? Sicher ist: Der Detailhandelsangestellte und Feuerwehrmann von Seengen AG wurde am Dienstag vorläufig verhaftet.
Der böse Verdacht: Ivo T. könnte für das Feuer, das in seiner Parterre-Wohnung ausbrach, verantwortlich sein. Riskierte der Aargauer bewusst Menschenleben – und verursachte einen Schaden von über 200'000 Franken?
«Das glaube ich nicht», sagt ein enger Bekannter von Ivo T. zu BLICK. «Seine Mutter hat ihn, weil er mit einer Rauchgasvergiftung ins Spital musste, dort besucht und ihn gefragt, ob er seine Wohnung angezündet habe.» Da habe ihr Sohn geantwortet: «Mami, ich war das nicht!»
Eine Kollegin als Alibi?
Laut dem Bekannten soll Ivo T. zudem, 30 Minuten bevor der Alarm bei der Feuerwehr um 13.15 Uhr einging, in der Nähe bei einer Kollegin daheim gewesen sein. Ob er selber den Alarm erhielt, ist unklar. Aber: «Seine Kollegin hat mir erzählt, dass er zu seiner Wohnung ging, reingehen und seine Brandschutzkleider anziehen wollte.» Dies soll wegen des Rauches nicht mehr möglich gewesen sein.
Seine Kollegen von der Feuerwehr und die Atemschutzgruppe der Feuerwehr Boniswil-Hallwil waren dafür rasch da – und konnten Schlimmeres verhindern. Nur: Nebst Ivo T. musste wegen der Rauchentwicklung auch noch die Bewohnerin vom zweiten Stock ins Spital. Die Bewohnerin im ersten Stock war nicht daheim – zu ihrem Glück.
Nicht mehr gearbeitet und Freundin verloren
Über Ivo T. ist zu hören, dass er «angeschlagen» gewirkt habe. Er habe seit einem Monat nicht mehr gearbeitet. Und gerade erst habe ihn seine Freundin verlassen. Drehte Ivo T. deshalb durch? «Das weiss niemand», so der Bekannte. Für Ivo T. spreche, dass er immer draussen geraucht habe. Zudem sei die Elektrik in seiner Wohnung nicht mehr gut gewesen.
Der Feuerwehrkommandant will zu Ivo T. nichts sagen – wegen der laufenden Untersuchung. Die führt nun die Kantonspolizei zusammen mit der Staatsanwaltschaft. Bisher ist die Brandursache unklar. Der Bekannte von Ivo T.: «Wir hoffen sehr, dass er nichts damit zu tun hat und bald frei kommt.»
* Name geändert