Über drei Jahre ist es her, seit Willi Moor († 63) in seinem Haus in Brittnau AG getötet wurde. Bis anhin war nur bekannt, dass er vom marokkanischen Asylbewerber Aziz A.* (31) gefesselt und mit einem Holzscheit brutal erschlagen worden war.
Jetzt weiss BLICK: Es ging um Geld und Sex! Der Asylbewerber klaute dem Schlosser und geschiedenen, zweifachen Vater nach der Tat eine Geldkassette sowie Bankkarten und Bankschliessfach-Schlüssel.
Laut Anklageschrift hatten sich die zwei Männer zuvor geeinigt, «geschlechtlich miteinander zu verkehren».
Wie sich der Hobby-Weinhändler und der Asylbewerber kennenlernten, ist unklar.
Sicher ist jedoch: Im Dorf war bekannt, dass Moor gern Leute hinter sein Haus auf den Gartensitzplatz einlud – auch Fremde – und mit ihnen einen feinen Wein trank.
Mit Aziz A. trinkt er am 14. April 2012 Bier in der Küche. Die Männer sind laut Anklage schnell einig, was sie tun wollen – und gehen ins Schlafzimmer im oberen Stock. Als Moor die Hosen auszieht, soll ihn Aziz A. attackiert und heftig geschlagen haben. Moor sackt zu Boden. A. packt ein Leintuch, zerreisst es, fesselt dem Opfer Hände und Füsse.
Dann holt er in der Küche ein Holzscheit und kehrt zu Moor zurück. Dieser hat sich aufgerichtet. Da soll ihn Aziz A. mit dem Scheit auf den Kopf geschlagen haben – mehrmals! Als Moor zusammenbricht, schleppt ihn Aziz A. ins Büro nebenan. Er will Geld und Wertsachen. Ob Moor ihm sagt, wo er alles aufbewahrt, ist unklar. Jedenfalls soll Aziz A. erneut mit dem Holzscheit brutalst auf den Weinhändler eingeschlagen haben. Bei Moor werden Brüche an Nase, Schläfe, am Jochbein, an Augenhöhlenwänden, Nasennebenhöhlen und Verletzungen an Armen und Beinen festgestellt.
Nachdem Aziz A. das Büro durchsucht und die Geldkassette gefunden hat, zerrt er Willi Moor in den angrenzenden Boilerraum. Dort soll er laut Anklage den Entschluss gefasst haben, ihn zu töten. Er schlägt wieder zu, würgt ihn bis der Kehlkopf bricht und Moor sich nicht mehr rührt. Dann haut Aziz A. ab. Laut Anklage ringt das Opfer minutenlang mit dem Tod. Und stirbt im Korridor.
Fünf Tage später wird Aziz A. in der Asylunterkunft Muri AG verhaftet. Er war erst seit dem 28. Februar 2012 in der Schweiz – illegal. Und er hatte vor dem Mord gegen das Betäubungsmittelgesetz verstossen, ein Auto aufgebrochen und Hausfriedensbruch begangen. Seine Fingerabdrücke sollen am Tatort gefunden worden sein. Aziz A. soll die Tat zugegeben haben, aber von Notwehr sprechen. Am 24. und 25. Juni steht er wegen Mordes vor dem Bezirksgericht in Zofingen AG.