Er suchte Sex – und fand den Tod. Im April 2012 wurde Willi Moor († 63) in seinem Haus in Brittnau AG vom Asylbewerber Aziz A.* (30) brutal erschlagen. Gestern stand der Täter vor dem Bezirksgericht Zofingen. Dabei kam heraus: Willi Moor holte sich seinen Killer ins Bett.
Es ist die Nacht vom 14. auf den 15. April 2012. Willi Moor geht zur Asylunterkunft in Brittnau. Er ist offenbar auf der Suche nach Sex – und trifft auf Aziz A. Nicht das erste Mal, dass der Weinhändler dort nach einem Sexpartner suchte. Laut dem Staatsanwalt sagten mehrere Zeugen aus, unter den Asylbewerbern sei bekannt gewesen, dass man bei Moor mit Sex Geld verdienen könne.
Davon will der Marokkaner Aziz A. nichts gewusst haben. Er sagt: «Willi wollte mir einen Job bei einem Landwirt besorgen. Deshalb bin ich mitgegangen.»
In Moors Haus angekommen, trinken die beiden Männer Bier und unterhalten sich auf Italienisch miteinander. Dann gehen sie ins Schlafzimmer im oberen Stock.
Für den Staatsanwalt ist klar: Als Willi Moor die Hosen auszog, griff A. ihn überraschend an. Nach kurzer Gegenwehr drückte der Täter sein Opfer auf den Boden, zerriss mit den Zähnen ein Leintuch und fesselte ihm Hände und Füsse. Darauf holt A. ein Holzscheit aus der Küche und prügelt auf sein wehrloses Opfer ein – mehrfach schlägt er ihm auf den Kopf, die Knie, die Ellenbogen. Sämtliche Gesichtsknochen, der Schädel und das Schulterblatt sind gebrochen, überall ist Blut.
Mit einer Geldkassette, den Bankkarten und einem Tresorschlüssel haut A. ab. Sein Opfer lässt er liegen. Willi Moor ringt minutenlang mit dem Tod. Fünf Tage später wird der Asylbewerber in Muri AG verhaftet.
Er sagt: «Es war Notwehr. Er wollte Sex, ich musste mich wehren.» Der Staatsanwalt sieht das anders. Er fordert lebenslänglich für den vorbestraften Marokkaner.
Das Bezirksgericht Zofingen hat Aziz A. des Mordes heute Abend für schuldig gesprochen. Er muss für 18 Jahre ins Gefängnis.
*Name der Redaktion bekannt
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