Die Leistung der beiden Reaktoren des mit Aarewasser gekühlten AKW Beznau AG im Kanton Aargau ist wegen der Hitze bis auf weiteres zurückgefahren worden. Die Leistungsreduktion beträgt rund ein Drittel oder 120 Megawatt (MW) pro Reaktorblock.
Damit reagiert die Betreiberin des AKWs auf Proteste von Fischerinnen und Fischern, über die SonntagsBlick berichtete: Ihren Aussagen nach drohe unterhalb des AKWs «unnötiges Fischsterben», wenn man die Leistung nicht drossle.
Das AKW Beznau ist gemäss geltenden Konzessionen verpflichtet, die Leistung zu reduzieren, wenn die Temperatur des eingeleiteten Kühlwassers in die Aare den Grenzwert von 32 Grad Celsius erreicht.
Um diesen Wert einzuhalten, hatte das AKW Beznau in den letzten Tagen die Leistung bereits reduziert. Im Tagesverlauf war gemäss Angaben des Energiekonzerns Axpo im Durchschnitt eine Reduktion auf eine Leistung von 85 Prozent notwendig.
Reduktion auf freiwilliger Basis
Man reduziere nun auf freiwilliger Basis diese Einlauftemperatur zusätzlich, sagte Antonio Sommavilla, Mediensprecher des Energiekonzerns Axpo, am Mittwoch auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA.
Die Leistung der beiden Reaktoren werde auf rund 66 Prozent reduziert. Damit leiste die Axpo einen weiteren Beitrag zur Reduktion der Wärmebelastung der Aare.
In Brugg AG betrug die Temperatur am Mittwochnachmittag 24,3 Grad Celsius und flussabwärts - nach dem AKW Beznau - beim Kraftwerk Klingnau in Felsenau 26,2 Grad Celsius. Diese Messwerte stammen vom Bundesamt für Umwelt (Bafu).
Mühleberg hat schon reduziert
Das AKW Mühleberg BE, das ebenfalls mit Wasser aus der Aare gekühlt wird, hatte Ende Juli seine Leistung reduziert. Die Wassertemperaturen stellten sicherheitstechnisch keine Gefahr dar, erläuterte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) am Mittwoch auf seiner Website.
Wenn die Flusstemperaturen stiegen, sinke jedoch die Kühlleistung. Die Schweizer AKW haben gemäss der Atomaufsichtsbehörde nachgewiesen, dass sie Wassertemperaturen von bis über 28 Grad Celsius beherrschen. (SDA)