Wau! Aargauer Kantonspolizei rettet fünf Hundebabys
Mit Blaulicht in die Tierklinik

Eigentlich hätte Silvan Zumthurm (26) nur auf die trächtige Hündin seines Freundes schauen müssen. Doch dann kommt plötzlich der erste Welpe. Und der Freitag, der 13. wird dank der Polizei vom Unglückstag zum Glückstag.
Publiziert: 17.10.2017 um 08:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:38 Uhr
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Martin Eberle (l.) und Silvan Zumthurm mit Hündin French und den fünf gesunden Welpen.
Foto: Thomas Buchwalder
Ralph Donghi

Silvan Zumthurm (26) und sein Freund Martin Eberle (47) aus Seon AG sind überglücklich. Ihre Border-Collie-Hündin «French» (6) hat fünf Welpen geworfen. Dass die süssen Hunde-Babys wohlauf sind, haben sie dem beherzten Einschreiten der Kantonspolizei Aargau zu verdanken. «Das war knapp», sagt Silvan Zumthurm zu BLICK. «Und jetzt sind wir einfach nur froh!»

Der Kaufmann schaut letzten Freitag auf die trächtige Hündin. Denn sein Freund Martin, dem French gehört, ist an einem Seminar in der Ostschweiz. «Ich hätte am Morgen eigentlich auch Hundetraining geben müssen», so Zumthurm. «Da hatte French plötzlich Presswehen. Und ein Pfötchen schaute bereits raus.» Da normalerweise zuerst das Köpfchen rauskomme, habe er die «Tierklinik Aarau West» in Oberentfelden AG angerufen. «Ich konnte notfallmässig hin.» 

Zumthurm packt French in die Tierbox in seinem VW Caddy und fährt los. Aber schon nach der Autobahn-Einfahrt Aarau-Ost stockt der Verkehr Richtung Bern – wegen eines Unfalls. «Wir kamen kaum vorwärts. Ich wurde nervös, hatte Angst um French.»

Wegen Stau raus auf den A1-Rastplatz

Deshalb ruft er kurz nach 10.15 Uhr die Kantonspolizei Aargau an und fragt, ob er irgendwo die A1 verlassen könne. «Sie sagten mir, dass ich auf Höhe Suhr auf den Rastplatz fahren und auf sie warten solle.» Zumthurm folgt den Anweisungen, das bange Warten beginnt.

«Leider ist dort das erste Hündli in der Box tot geboren worden», sagt er. «Doch noch bevor die Polizei da war, kam dann das erste gesunde Hündli zur Welt», freut er sich. French sei nervöser als beim ersten Wurf gewesen. «Sie hat den Kleinen saubergeleckt und bereits gesäugt.»

Mit Blaulicht und Sirene in die Klinik

Kurz darauf ist die zivile Patrouille da. «Die Polizisten erklärten, dass auch die Nebenstrassen verstopft seien.» Und so macht die Kantonspolizei für die Hundefamilie den Freitag, den 13. kurzerhand zum Glückstag. «Ich sollte ihnen auf der A1 folgen, sie würden mich eskortieren!» Es sei mit Blaulicht und Sirene «mühsam» durch den Stau, am Unfall vorbei bis in die Tierklinik gegangen.

«Ich begleitete French hinein. Der Polizist trug den toten Welpen rein, die Polizistin das erstgeborene Hündli. Das war super von ihnen!», freut sich Zumthurm.

Patrouille kriegt Dankeskärtli 

In der Tierklinik kommen bis 14.30 Uhr noch zwei weitere Rüden und zwei Hündinnen zur Welt – gesund! «Martin hatte natürlich auch Freude, als ich ihm die frohe Botschaft übermittelte», sagt Zumthurm. «Wir werden der Polizei-Patrouille noch ein Dankeskärtli samt Foto der Hündli schicken.»

Im Polizeialltag kommen solche Einsätze «sehr selten vor», so Sprecher Roland Pfister. Wenn nicht gerade eine schwere Straftat Priorität hat und eine Patrouille frei ist, gehören sie zum Job. «Das sind dann die positiven Seiten unseres Berufs und machen auch uns Polizisten Freude.»

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