Vor 30 Jahren war es umgekehrt
Andermatt hilft unwettergeschädigtem Zofingen

Die Berggemeinde Andermatt UR übergibt der Stadt Zofingen AG 10'000 Franken für die Aufräumarbeiten nach dem grossen Unwetter. Damit begleicht das Dorf eine 30-jährige Schuld.
Publiziert: 08.08.2017 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:50 Uhr
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Bei den heftigen Gewittern wurde die Bahnhofunterführung in Zofingen geflutet und war während Stunden nicht mehr passierbar.
Foto: Thomas Gerber/sda

Andermatt hat am Dienstagabend dem unwettergeschädigten Zofingen einen Check in der Höhe von 10'000 Franken überreicht. Das Urner Bergdorf revanchiert sich damit für eine Hilfe, die es vor 30 Jahren nach einem Unwetter von der Aargauer Stadt erhalten hatte.

Vor einem Monat war Zofingen von einem schweren Unwetter heimgesucht worden. Noch heute sind nicht alle Schäden behoben. Beim ehemaligen Brunnenmeister und Klärwärter von Andermatt, Anton Baumann, löste das Juli-Unwetter Erinnerungen an den August 1987 aus.

Zofingen organisierte Spendenaktion

Damals war Uri von einem verheerenden Unwetter heimgesucht worden. Der Strassen- und Schienenverkehr und teilweise auch die Telefonverbindungen in den Kanton waren unterbrochen. Auch in Andermatt gab es Schäden, vor allem an der Wasser- und Abwasserversorung. Zofingen organisierte eine Spendenaktion und half dem Bergdorf mit 100'000 Franken.

Der pensionierte Brunnenmeister Anton Baumann informierte die Gemeindebehörde von Andermatt über die Spende. Er habe einen alten Zeitungsartikel auf den Tisch gelegt und gesagt: «Macht daraus, was ihr wollt", sagte die Gemeindepräsidentin von Andermatt, Yvonne Baumann, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Der Andermatter Gemeinderat sprach sich in der Folge einstimmig dafür aus, Zofingen mit 10'000 Franken zu helfen. Dies sei der maximale Betrag, den der Rat in Eigenkompetenz habe sprechen können, sagte Gemeindepräsidentin Yvonne Baumann.

Geld für Quellwasserfassung

Zur Checkübergabe reisten aus Andermatt drei Baumanns - neben der Gemeindepräsidentin und dem ehemaligen Brunnenmeister auch Gemeindevizepräsident Peter Baumann - sowie Gemeindeschreiber Martin Jörg in den Kanton Aargau. Sie wurden unter anderem vom Zofinger Stadtammann Hans-Ruedi Hottinger empfangen.

Für was Zofingen das Geld aus Andermatt verwenden wird, ist noch nicht bestimmt. Es solle aber nicht in einen grossen Topf fliessen, sondern für ein spezifisches Projekt verwendet werden, sagte Gemeindepräsidentin Yvonne Baumann.

Andermatt hatte vor 30 Jahren die Spende aus Zofingen für die Instandstellung der beim Unwetter stark beschädigten Quellwasserfassung am Gemststock verwendet. Von dieser hatte Andermatt damals in erster Linie sein Wasser bezogen. (SDA)

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