Vierfachmord von Rupperswil
Staatsanwaltschaft fordert erneut lebenslange Verwahrung

Die Staatsanwaltschaft fordert im Fall von Thomas N. erneut eine lebenslange Verwahrung.
Publiziert: 22.10.2018 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2018 um 15:05 Uhr
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Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Verwahrung für Thomas N.

Im Verfahren betreffend den Vierfachmord von Rupperswil hat die Staatsanwaltschaft innert der gesetzlichen Frist Anschlussberufung erklärt. Sie beantragt, es sei eine lebenslängliche Verwahrung anzuordnen und ein lebenslängliches Tätigkeitsverbot bezüglich beruflicher und ausserberuflicher Tätigkeiten mit Minderjährigen auszusprechen.

Zudem sei die vom Bezirksgericht Lenzburg angeordnete vollzugsbegleitende ambulante Massnahme aufzuheben.

Die Verhandlung vor Obergericht findet am 13. Dezember 2018 statt.

Das erstinstanzliche Urteil

Das Bezirksgericht Lenzburg verurteilte Thomas N.* am 16. März zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Zudem verhängte das Gericht eine ordentliche Verwahrung.

Es sprach Thomas N. diverser Verbrechen schuldig, die meisten mehrfach verübt: Mord, räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, Geiselnahme, sexuelle Handlungen mit Kindern, sexuelle Nötigung, Pornografie, Brandstiftung, Urkundenfälschung und strafbare Vorbereitungen zu Mord und weitere Delikte.

Zudem verpflichtete es den Schweizer, der in der Nähe des Tatorts in Rupperswil bei seiner Mutter wohnte, zur Zahlung von mehr als einer Million Franken für Zivilforderungen, Verfahrenskosten, Gebühren und weiteren Kosten.

Für die von der Anklage geforderte lebenslängliche Verwahrung fehle eine wichtige Voraussetzung, hiess es bei der Urteilsbegründung. Der Beschuldigte sei nicht, wie vom Gesetz verlangt, von zwei unabhängigen Gutachtern als dauerhaft untherapierbar bezeichnet worden.

Schockierende Bluttat kurz vor Weihnachten

Der Vierfachmord von Rupperswil hielt die Schweiz monatelang in Atem. Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember 2015, kommt es im Spitzbirrli-Quartier zur Bluttat. Thomas N. (35) tötet Carla Schauer (†48), ihre beiden Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21).

Nach seiner Tat setzt er das Haus in Brand und flieht. Was damals noch niemand ahnt, der Mörder wohnt im gleichen Quartier – nur 500 Meter vom Tathaus entfernt. Erst nach monatelangen Ermittlungen geht der Polizei der Junggeselle und gescheiterte Jus-Student Thomas N. ins Netz.

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