Er verkaufte illegal Betäubungsmittel an einen Junkie und steckte sich dabei rund 11'000 Franken in die Tasche. Ein Arzt (82) aus dem Aargauer Bezirk Zurzach wurde dafür zu zwei Jahren Knast bedingt verurteilt.
Doch dies ist nicht der einzige Vermerk in der Akte des Mediziners: Das Gesundheitsdepartement büsste ihn mit 3000 Franken, weil er ohne Selbstdispensationsbewilligung Medikamente an Patienten weitergab.
Nun wurde der Krankenkassenverband Santésuisse auf den 82-Jährigen aufmerksam. Der Grund: Er stellte seinen Patienten im Jahr 2014 viel zu hohe Rechnungen aus! Das berichtet heute die «Aargauer Zeitung».
Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsprüfung fielen die hohen Kosten auf, weil sie deutlich über dem Durchschnitt in der Region liegen. «Wer überdurchschnittlich hohe Kosten ausweist, wird gebeten, diese zu begründen», sagt Sandra Kobelt von der Santésuisse zur «Aargauer Zeitung».
Kanton prüft Berufsverbot
Doch der beschuldigte Arzt konnte die hohen Rechnungen nicht ausreichend erklären. Die Folge: eine Klage. «Es ist korrekt, dass Santésuisse eine Klage bei der paritätischen Vertrauenskommission sowie beim Schiedsgericht für das Statistikjahr 2014 eingereicht hat», sagt Kobelt. Doch der Fall wurde bereits zu den Akten gelegt, es kam zu einem Vergleich. Wie viel Geld der Mediziner an die Krankenkasse zahlen musste, ist nicht bekannt.
Ganz vorbei ist die Skandalserie aber noch nicht: Derzeit läuft ein Aufsichtsverfahren gegen den Arzt, das mit einem Berufsverbot enden könnte. (jmh)