Spitex-Frau Judith G. (†58) von eigenem Auto überrollt
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Judith G. (†58) überrollt:«Sie fehlt an allen Ecken und Enden»

Trauer in Erlinsbach SO
Spitex-Frau Judith G. (†58) von eigenem Auto überrollt

Judith G. (†58) ist für die Spitex in Erlinsbach SO unterwegs und parkiert ihr Auto. Doch plötzlich macht sich der Wagen selbständig – und überrollt die dreifache Mutter. Sie stirbt später im Spital. Daheim in Eriswil BE ist die Trauer riesig.
Publiziert: 19.01.2021 um 01:24 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2021 um 16:39 Uhr
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Fredi G. (54) trauert zusammen mit Hündin Joya (6) beim alten Kirschbaum hoch über Eriswil BE – hier wollte seine Frau Judith G. (†58) beerdigt werden.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Traurig kniet Fredi G.* (54) beim alten Kirschbaum hoch über Eriswil BE. «Hier hat meine Judith ihre letzte Ruhe gefunden», sagt der Witwer zu BLICK. «Es war ihr letzter Wille, den sie zu Weihnachten noch den Kindern schrieb. Als hätte sie geahnt, was passiert.»

Judith G. (†58) ist die Frau, die in Erlinsbach SO vom eigenen Auto überrollt und schwer verletzt ins Spital gebracht wurde. «Sie war nicht mehr ansprechbar, als ich sie nochmals sah», so Fredi G. und fügt an: «Kurz darauf starb sie.»

Judith G. arbeitete bei der Spitex

Dabei hatte der 6. Januar für das seit 25 Jahren verheiratete Ehepaar gut begonnen. «Ich ging mit unserer Hündin Joya spazieren», erinnert sich Fredi G. Als er heimgekommen sei, habe seine Frau noch geschlafen. «Ich wollte sie nicht wecken und ging zur Arbeit», so der Landschaftsgärtner. Jetzt, im Nachhinein, tue es ihm weh, dass er sich nicht verabschiedet hatte. Aber: «Wer rechnet schon mit so einem Unfall?»

Als Fredi G. abends nach Hause kommt, ist seine Frau noch bei der Arbeit. «Sie arbeitete zu 60 Prozent für die Spitex und war noch bei jemandem in Erlinsbach», weiss er. Seine Frau habe Verkäuferin gelernt, mit 50 aber noch eine Lehre als Fachfrau Gesundheit abgeschlossen. «Sie half gerne anderen.»

Sie wollte den Wagen noch stoppen

Doch dann, am frühen Abend in einer Einfahrt an der Hauptstrasse, passiert es. «Wie ich erfuhr, hatte sie bei ihrem Mazda aus Versehen nicht auf ‹P› geschaltet, als sie ausstieg. Da rollte das Auto los», sagt Fredi G. Die Spitex-Frau versucht noch, den Wagen zu stoppen, damit er nicht auf die Strasse rollt. Vergebens.

«Bei mir kam die Polizei gegen 19.30 Uhr vorbei und erzählte vom Unfall», sagt Fredi G. Er sei sofort ins Spital gefahren. Später seien auch die gemeinsame Tochter und die beiden Kinder aus Judiths erster Ehe nachgekommen. «Es war schlimm, als Judith von uns ging», sagt der Witwer. Sie habe immer für alle gesorgt. «Für mich, die Kinder, den Hund, die beiden Pferde und das Elternhaus.» Von dort aus sieht er die Ruhestätte seiner Judith und ist ihr somit immer ganz nah. Fredi G. ringt um Worte: «Sie fehlt an allen Ecken und Enden.»

* Name der Redaktion bekannt

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