Um 19.30 Uhr alarmiert am Mittwochabend ein Mitbewohner die Kantonspolizei Aargau wegen einer toten Person in einem Mehrfamilienhaus an der Landstrasse in Gipf-Oberfrick AG. Der Mann war Blutspuren im Treppenhaus gefolgt und hatte dann im Keller einen Leichnam entdeckt.
Zunächst war unklar, was sich genau in dem Gebäude, in dem auch mehrere Asylanten mit Aufenthaltsbewilligungen einquartiert waren, zugetragen hatte. Auf Anfrage von BLICK konnte die Polizei nur den Tod eines Mannes bestätigten. Erst am Donnerstag geben die Ermittler mehr Informationen zur Tat bekannt: Beim Toten handelt es sich um einen 46-jährigen Mann aus Eritrea.
An der Leiche wurden an verschiedenen Stellen schwere Verletzungen festgestellt, heisst es in einer am Mittag veröffentlichten Mitteilung der Polizei. Sie wurden dem Opfer offenbar mit einem Messer zugefügt.
Täter und Opfer wohnten im selben Haus
Auf der Suche nach dem mutmasslichen Täter wurden die Einsatzkräfte schliesslich im Spital in Laufenburg fündig. Dort hatte sich am Mittwochabend ein weiterer Eritreer mit einer Handverletzung gemeldet. Der 26-Jährige wurde unmittelbar nach der ärztlichen Behandlung festgenommen und inhaftiert. Laut Polizei hätten sowohl der Täter wie auch das Opfer je ein Zimmer in dem Mehrfamilienhaus bewohnt. Einer lebte mit einer Jahresaufenthaltsbewilligung, der andere unter dem Status der vorläufigen Aufnahme in der Schweiz.
Über die genauen Hintergründe der Tat können die Ermittler zu diesem Zeitpunkt noch keine Angaben machen. Eine Strafuntersuchung wurde mittlerweile eingeleitet.
In Gipf-Oberfrick spielt sich nicht zum ersten Mal ein tödliches Drama in einer Asylunterkunft ab. Im November 2015 wird die 30-jährige Asylbewerberin Farishta N.* mit 59 Messerstichen umgebracht (BLICK berichtete). Unmittelbar nach der Tat wurde Sharifolla N., der Mann der jungen Afghanin, festgenommen. Er gestand die Messer-Attacke wenig später. (cat/mcb/SDA)
* Name der Redaktion bekannt