Das sagen die Nachbarn
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Tötungsdelikt in Spreitenbach:Das sagen die Nachbarn

Ehefrau und Enkel getötet
Verfahren im Fall Anton P. (†77)  eingestellt

Das Verfahren gegen Anton P. (†77) hat die Staatsanwaltschaft Baden eingestellt. Der 77-Jährige hatte im Februar 2018 seine Ehefrau und seinen Enkel getötet.
Publiziert: 20.03.2019 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2019 um 10:35 Uhr
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Stephano war bei seiner Grossmutter Cecilia und deren Mann Anton P., weil seine Mutter die Geburtstagsparty für den Jungen vorbereiten wollte.
Foto: Zvg

Im Februar 2018 geschah in Spreitenbach AG ein Familiendrama. Anton P. (†77) erschoss seine Frau Cecilia  (†55) und tötete danach seinen Enkel Stephano (†4). Gestützt auf die rechtsmedizinische Untersuchung muss gemäss Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch davon ausgegangen werden, dass der 77-Jährige nach der Tötung des Jungen in suizidaler Absicht eine grosse Menge Tabletten einnahm. Er sei schliesslich an akutem Herzversagen in Kombination mit den eingenommenen Tabletten verstorben.

Jetzt sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Baden abgeschlossen. «Ein klares Motiv für die Tat konnten nicht ermittelt werden», heisst es in der Mitteilung. Deswegen werde das Verfahren gegen Anton P. wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung eingestellt. 

Der Fall Spreitenbach AG

Katherine R.* (29) wollte ihrem kleinen Stephano († 4) am Donnerstag einen unvergesslichen Geburtstag bereiten. Damit der Bub nichts von den Vorbereitungen in der Zürcher Wohnung mitbekommt, brachte sie ihn zu ihrer Mutter Cecilia (†55) und deren Ehemann Anton P. (†77) nach Spreitenbach AG. 

Dort wohnte das Ehepaar seit Jahren. Auch Stephano war schon oft im Hochhaus am Glattlerweg 12 zu Gast. Doch am verhängnisvollen Donnerstag ist irgendetwas anders. Katherine R. hört nichts von ihrer Mutter und fährt zu später Stunde von Zürich nach Spreitenbach.

Sie meldet sich von unterwegs bei den Nachbarn Ramon Tasende (41) und Manuela Hirschi (38). Als sie ankommt, macht niemand die Tür auf. Schliesslich kommt ein Schlüsseldienst, die Haustür wird aufgebrochen.

Die Beamten finden laut den Augenzeugen Enkel Stephano und Grosi Cecilia – tot. Unweit davon: Anton P. – auch er leblos. Die Polizei stellt in der Wohnung eine Schusswaffe sicher.

Selbstständiger Taxichauffeur

Der Schweizer Anton P. war viele Jahre in Zürich als selbständiger Taxichauffeur unterwegs. Erst ein Herzinfarkt machte ihn vor drei Jahren zum Rentner.

Auch woher Anton P. die mutmassliche Tatwaffe hat, ist unklar. Die Nachbarn erinnern sich kaum an ihn. Seine Ehefrau galt als lebensfrohe Person. Zusammen mit ihrem Mann reiste Cecilia auch immer wieder für längere Zeit in ihre Heimat Peru. Das Ehepaar machte dort Ferien, traf Freunde und Familie. (jmh/SDA)

*Namen der Redaktion bekannt

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