Violeta T.* (42) steht am Gedenktisch in ihrer Wohnung in Turgi AG und zündet eine Kerze an. Vor einer Woche hat sie erfahren, dass ihre Tochter Isabella (†20) tot in einem Wald im Thurgau gefunden wurde – eingewickelt in einen Teppich.
Inzwischen hat die Polizei einen Verdächtigen verhaftet: J. B.* (36), der nur sechs Kilometer entfernt vom Fundort wohnt (BLICK berichtete).
Mutter kennt Verhafteten nicht
«Ich kenne diesen Mann nicht», sagt Violeta T. über J. B. «Und ehrlich gesagt: Ich möchte ihn auch gar nie sehen.» Ihre Gedanken gehören Isabella. «Wir durften ihre Leiche noch nicht sehen», so Violeta T. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen seien noch am Laufen. «Uns hat die Polizei auch noch nichts zur Todesursache gesagt. Auch nicht, ob J. B. der alleinige Verdächtige ist.»
Wo war Isabella so lange?
Für Violeta T. sind es «schwierige» Tage. «Ich muss ständig daran denken, was Isabella seit ihrem Verschwinden am 3. November wohl alles durchmachen musste. Und wie sie gestorben ist.» Die Polizei habe ihr nur gesagt, «dass sie davon ausgehen würden, dass der 24. Dezember ihr Todestag war».
Kraft schöpft Violeta T. bei ihrem Mann Ervin (46), Sohn Ivan (26) und ihren 19-jährigen Zwillings-Töchtern Julijana und Christina. Ihre Mutter Slobodanka G.* (62) ist gar extra aus Serbien angereist. «Sie hat es nicht leicht, da am 25. Dezember bereits mein Vater Marin mit 66 Jahren wegen einer Zuckerkrankheit gestorben ist.»
Solidarität aus ganz Europa
Solidarität spürt Isabellas Mutter auch von fremden Menschen aus der ganzen Schweiz und ganz Europa. «Ich möchte allen danken, die uns Kraft wünschen!» Auch ihr Arbeitgeber Burger King habe zurzeit «viel Verständnis» für sie.
Trost findet Violeta T. aber vor allem dank ihrer Tochter Christina, die in Österreich lebt. Die Schwester von Isabella hat letzten Freitag ein Baby gekriegt. «Ja», bestätigt Isabellas Mutter – und lächelt kurz. «Die kleine Lisa schenkt mir Trost. Sie ist gesund – und meine erste Enkelin.» Christina und auch sie würden sich sehr freuen. «Es ist wohl Schicksal. Isabella ging – und Lisa kam.»
Isabella wird in weissem Kleid beerdigt
Jetzt hoffen die Angehörigen, dass sie baldmöglichst von der Thurgauer Polizei über alles aufgeklärt werden. Die Beerdigung von Isabella finde in der Schweiz statt. «Wir haben bereits einen Sarg bestellt», so Violeta T. «Dieser ist aus finanziellen Gründen leider braun, dabei hätten wir so gerne einen weissen gehabt.» Dies sei die Lieblingsfarbe ihrer Tochter gewesen. «Wir werden Isabella aber auf jeden Fall in einem weissen Kleid zur letzten Ruhe betten.»
* Namen der Red. bekannt