Seit vier Tagen sitzt die Bestie von Rupperswil hinter Gittern. Seit vier Tagen weiss die Schweiz, wie abgrundtief böse der Killer von Carla, Davin, Dion Schauer und dessen Freundin Simona Fäs vorgegangen ist.
Jetzt ist klar: Wer Thomas N. verteidigen soll: Renate Senn (47), eine auf Strafrecht spezialisierte Anwältin aus Baden.
«Die Staatsanwaltschaft hat mir die schwierige Aufgabe übertragen, den Tatverdächtigen im Fall der Tötungsdelikte von Rupperswil als Pflichtanwältin zu vertreten», schreibt die Juristin in einer Mitteilung. «Die Tat erschüttert und macht auch mich zutiefst betroffen.» Sie sei sich bewusst, wie gross dass das Interesse der Öffentlichkeit am Fall ist.
«Der Tatverdächtige hat vollständig gestanden. Er hat in einem Rechtsstaat wie der Schweiz das Anrecht auf einen korrekt durchgeführten Strafprozess», schreibt Senn weiter.
Sie werde ihre Arbeit «mit allem Respekt und mit Würde gegenüber den Opfern und den Hinterbliebenen wahrnehmen». Sie werde Thomas N. weder in der Öffentlichkeit verteidigen, noch als «dessen Sprachrohr dienen».
Renate Senn ist Partnerin der Kanzlei Küng Metzler Senn in Baden. Seit 1999 hat sie das Anwaltspatent, seit 2015 ist sie Fachanwältin Strafrecht. Erst im März vertrat sie laut Aargauer Zeitung vor dem Bezirksgericht Kulm einen Querulanten, der fremde Schiffscontainer versteigerte. Weitere Anklagepunkte: Beschimpfungen und Drohungen, Tätlichkeit und versuchte schwere Körperverletzung. Und jetzt folgt also Thomas N., der die Morde von Rupperswil in Haft gestanden hat.
Staatsanwaltschaft ermittelt bei Fussballvereinen
Gleichzeitig mit der Medienmitteilung der Pflichtverteidigerin hat auch die Staatsanwaltschaft ein Medienmitteilung veröffentlicht: Sie will in den kommenden Tagen der Vergangenheit von Thomas N. als Junioren-Fussballtrainer auf den Grund gehen!
Heute Mittag hätten die Ermittler die Eltern der Junioren und die Funktionäre der «Seetal Selection» darüber informiert, dass es bisher keine Erkenntnisse zu sexuellen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche gebe. Es würden aber jetzt umfangreiche Ermittlungen dazu aufgenommen – auch in den Vereinen, in denen der Beschuldigte früher tätig war.