Taucher Tschannen führt Deutsche zum Fundort im Rhein
Hier liegt euer Polizeiauto!

Leser und Hobbytaucher Michael Tschannen entdeckt im Rhein ein deutsches Polizeiauto. Die Beamten sind froh, ihr vermisstes Gefährt wieder zu haben. Doch Tschannen geht leer aus.
Publiziert: 18.08.2015 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 15:26 Uhr
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«Kein Finderlohn»: Michael Tschannen.
Foto: Stefan Bohrer
Von Michael Sahli

Zwei Jahre lang hatte die deutsche Polizei im Rhein nach einem versunkenen Streifenwagen gesucht. Vergeblich. Jetzt fand sie ihn – dank eines BLICK-Berichts.

Leserreporter und Hobbytaucher Michael Tschannen (43) meldete sich. Er entdeckte das Polizeiauto auf der Höhe von Mumpf AG. Nur wenige Kilometer entfernt von der Stelle, an der das Auto im Juni 2013 in den Fluss gerollt war. Zwei Beamte aus Bad Säckingen auf der deutschen Flussseite wollten damals eine Personenkontrolle durchführen. Sie stiegen aus, das Fahrzeug machte sich selbständig, rollte weg – und landete im Wasser. Das Auto war seitdem unauffindbar. Bis Taucher Tschannen kam!

Gestern Mittag machten sich vier deutsche Polizeitaucher erneut auf die Suche. Und nun fanden sie das Wrack, dank der Orientierungshilfe von Michael Tschannen. Einsatzleiter Hans-Willi Müller: «Kennzeichen und Fahrzeugtyp stimmen. Und andere Fahrzeuge vermissen wir nicht im Rhein.»

Die Nachricht vom Sensa­tionsfund schwappte bald über den Rhein nach Deutschland. «Bild.de» schreibt: «Was ein Grossaufgebot der Polizei nicht schaffte, gelang einem Schweizer Hobbytaucher.» Auch die «Badische Zeitung» kann sich eine Spitze in Richtung der ­Beamten nicht verkneifen: «Die Polizei ist düpiert.»

Richtig dankbar sind die deutschen Polizisten dem Schweizer Finder denn auch nicht. Tschannen: «Ich habe nicht einmal einen symbolischen Finderlohn bekommen.»

Der Verdacht drängt sich auf: Die Deutschen hätten den peinlichen Vorfall lieber vergessen. Daraus wird jetzt nichts, denn: Der volle Tank des Fahrzeugs ist ein Umweltrisiko.

Die deutsche Polizei wird bald in Aktion treten: «Wir werden das Fahrzeug in den nächsten Tagen bergen, solange der ­Wasserstand des Rheins noch tief ist.»

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