In Luzern wurde am 26. März ein Taxifahrer (†51) erstochen neben seinem Auto aufgefunden. Die Polizei fahndete mittels Bild nach einem jungen Mann (BLICK berichtete). Nur einen Tag später ein Erfolg für die Ermittler: Die Polizei konnte drei Männer festnehmen – Schweizer und zwischen 28 und 31 Jahre alt, teilten die Behörden mit.
Zwei der drei Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuss, wie Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei, gegenüber BLICK sagt. «Ein 29-Jähriger wurde vor zwei Wochen, ein 31-Jähriger am Dienstagmorgen entlassen.» Der Verdacht konzentriert sich offenbar auf den dritten Festgenommenen: Weiterhin in Gewahrsam sei der 28-jährige Mann auf dem Fahndungsfoto, so Wigger.
Die mutmassliche Tatwaffe konnte sichergestellt werden. Es handelt sich um ein Klappmesser.
Ein Fahndungsfoto habe nicht direkt zur Ergreifung der mutmasslichen Täter geführt, sagte die Luzerner Polizei nach der Ergreifung der Verdächtigen. Aber es habe daraufhin «vereinzelte Hinweise» aus der Bevölkerung gegeben.
Bedrückte Stimmung am Tatort
Das Opfer wurde bei der «alten Jugi» neben seinem Fahrzeug gefunden, wie die Luzerner Polizei bekannt gab. Zuvor war das Taxi gegen einen Baum geknallt. Für den Taxifahrer kam jede Hilfe zu spät – er verstarb noch vor Ort. An seinem Körper fanden die Ermittler diverse Schnitt- und Stichverletzungen.
Am Fundort der Leiche war die Stimmung kurz nach der Tat bedrückt. Die Stadtreinigung entfernte einige Stunden nach dem Verbrechen die Blutspuren auf dem Asphalt, während zwei Polizisten die Strasse auf- und abgingen, um sich ein Bild machen.
Opfer war bei den Kollegen beliebt
Anwohnerin Maria N.* (48) legte beim Fundort weisse Blumen ab, zündet eine Kerze an. Sie kniete sich hin, bekreuzigte sich und sprach ein leises Gebet. Laut N. ist es nichts Aussergewöhnliches, dass auf dem Platz vor der Jugendherberge ein Taxi steht. «Hier laden Taxifahrer die Leute aus dem Quartier ab oder warten auf Kunden.» Hat der Täter also gezielt sein Opfer hier hinbestellt?
Unter den Luzerner Taxifahrern ist die Verunsicherung gross. «Ich kann mir nur vorstellen, dass ein Überfall schieflief», sagt einer. Der Kollege war beliebt: «Er hat immer freundlich gegrüsst und Pfeife geraucht. Und wenn man Hilfe brauchte, konnte man immer auf ihn zählen», so ein Taxifahrer. Der Verstorbene hinterlasse Söhne und wohne in der Region. Zuletzt arbeitete er für ein grösseres Luzerner Taxiunternehmen.
Die Hinterbliebenen des Opfers sind am Boden zerstört. Sie haben noch keine Kraft gefunden, sich öffentlich zu äussern.
Die Ermittlungen laufen. Weitere Angaben zum Tathergang und zum möglichen Motiv gibt es derzeit nicht. Ob sich Täter und Opfer kannten, wird abgeklärt. (hii/vof/noo)