SVP-Nationalrat passiert Trainerhosen-Malheur
Polizei jagt Ulrich Giezendanners Handy

Ulrich Giezendanner (63) erlebte den Schock seines Lebens: Plötzlich war sein Handy weg – und mit ihm alle vertraulichen Daten. Der Aargauer SVP-Nationalrat schaltete die Polizei ein und legte sich selbst auf die Lauer.
Publiziert: 21.06.2017 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:32 Uhr

Endlich kann er sein iPhone wieder in den Händen halten: Der Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (63) sorgte am Montag für Aufregung, weil er sein Handy verloren hatte. «Ich habe auf meinem iPhone sehr diskrete und vertrauliche Mails», sagt Giezendanner zu Tele M1. Das sei für ihn das Hauptproblem gewesen. «Ich hatte Angst, die könnten jetzt veröffentlicht werden.» 

Das Problem begann mit einer geplanten Autoreparatur. In einer Garage in Rothrist AG stellt Giezendanner am Sonntagabend sein Fahrzeug zur Reparatur auf den Parkplatz und wirft – so wie es jeder tut – den Schlüssel für den Mechaniker in den dafür vorgesehenen Einwurf. Er fährt mit seiner Frau, die ihn begleitete, nach Hause. Ein paar Stunden später will er sein Handy checken, doch es war weg.

App zeigte Standort seines Handys an

Zum Glück sei ihm eingefallen, dass er auf seinem Zweithandy eine Such-App installiert habe, sagt er BLICK. Giezendanner startete die Suche – mit einem beunruhigenden Ergebnis: Sein iPhone befand sich laut App in Strengelbach AG. Dort war er aber noch nie. «Ich war mir sicher, dass es gestohlen wurde.» 

Giezendanner fährt mit seinem Auto in die Richtung des Handy-Signals. «Plötzlich stand ich vor einem Garten – mein Handy war laut Signal nur wenige Meter entfernt», erzählt der Fuhrhalter. Er habe sich überlegt, in den Garten zu steigen, dann aber stattdessen mit der Nachbarin gesprochen. «Diese sagte mir, die Nachbarn sind ganz liebe Menschen.» 

Polizei organisierte Durchsuchungsbefehl

Zuvor hatte der SVP-Mann die Polizei informiert. Die fackelte nicht lange und organisierte einen Durchsuchungsbefehl. Doch so weit kam es nicht. Denn plötzlich macht sich sein Handy laut App auf den Weg Richtung Aarburg AG – zur Adresse seiner Schwiegermutter.

Ulrich Giezendanner am MIttwoch, 31. Mai 2017 im Nationalratssaal (Archivbild).
Foto: Keystone/Peter Klaunzer

«Ich habe dann meine Frau angerufen und gesagt, sie solle sofort das Auto durchsuchen», sagt Giezendanner. Und siehe da: Sie findet das iPhone. Das Gerät hatte die ganze Zeit unter dem Autositz gelegen, die App hatte mehrfach eine falsche Ortung angegeben.

«Ich bin ein Löli, dass ich nicht gecheckt habe, dass mir mein Handy aus der Trainerhose gefallen ist», sagt Giezendanner. Dass die Ortung jedoch so falsch war, sei ja nicht seine Schuld, rechtfertigt er sich. Nun überlege er sich, eine Handyhülle zu kaufen – «eine, die ich an der Hose befestigen kann». (nmz/stj)

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